[sanne2]

Hallo Devil,
Du hast wirklich alles Menschenmögliche unternommen,jetzt liegt es an Deiner Frau, weitere Entscheidungen zu treffen!
Ich kann mir gut vorstellen, wie Du unter dieser Hilflosigkeit, dieser Machtlosigkeit leidest.
Vielleicht kannst Du weiterhin mit dem Neurologen in Kontakt bleiben, auch wenn er Dir keine Auskunft erteilen darf.
Ich arbeite seit Jahren auf einer neurochirurgischen Station mit dem Schwerpunkt Hirntumore. Aus meiner Berufserfahrung kann ich Dir nur schreiben, dass Deine Frau früher oder später Ausfallerscheinungen bekommen wird. Leichte hat sie ja jetzt schon.
Ich schreibe es nicht um Dir Angst zu machen, eigentlich weiß ich gar nicht wie ich es formulieren soll, ohne Dich noch mehr zu beängstigen, denn Du leidest ja jetzt schon genug.
Eventuell wird Deine Frau irgendwann einen großen Krampfanfall bekommen, dass hatte ich dir bereits geschrieben. Es wäre gut, wenn Du vorsorglich Tavor oder Diazepam im Hause hättest. Spätestens in diesem Fall muss sie ins Krankenhaus. Diese Entscheidung kann sie dann nicht mehr selbsständig treffen. Es hört sich fürchterlich an, ich weiß. Aber die Vorboten bei Hirntumoren sind leider Krampfanfälle, oder Halbseitenlähmung, oder Sprachstörungen. Keine Angst! Es lässt sich meistens, häufig, durch operative Eingriffe wieder beheben.
Wie gesagt! Das alles schreibe ich Dir nicht um Dir noch mehr Angst zu machen, sondern um Dich vorzuwarnen.
Ich wünsche Euch beiden ein bald wieder einkehrendes sorgenfreies Leben. Dieser Zeitpunkt kommt irgendwann wieder!
Herzliche Grüße!
Sanne