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Alt 12.04.2007, 18:42
Sabine36 Sabine36 ist offline
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Registriert seit: 30.09.2005
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Beiträge: 183
Standard Noch tief in der Trauer und schon wieder angehörig

Hallo, Ihr Lieben,

bis jetzt habe ich hier in diesem Bereich noch nie geschrieben, obwohl mich das Thema Krebs schon seit 8 Jahren begleitet. Vor 6 1/2 Wochen ist ein wichtiger Mensch (mein Exfreund) an seiner Darmkrebserkrankung gestorben, mit nur 44 Jahren. Was er und ich in der fast 8 jährigen andauernden Erkrankung durchgemacht haben, kann ich nicht in Worte fassen...es war so viel. Sein Tod hat mich mehr getroffen als ich mir das hätte jemals vorstellen können. Ich muss so oft an ihn denken. Bis zum Schluss hat er gekämpft und eine Kraft aufgebracht, die ich schier für unmöglich gehalten hätte. Und immer wieder rollen die Tränen...
Tja..und jetzt ist meine Mutter betroffen, sie hat Speiseröhrenkrebs, bekommt zur Zeit Chemo und soll danach operiert werden. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich damit umgehen soll, bin noch mitten in der Trauer um einen mehr als guten Freund und soll mich schon wieder mit diesem Thema auseinandersetzen. Die Krebserkrankung meiner Mutter ist irgendwie noch so weit weg und dann auch wieder bedrohlich nah, ich weiß, das klingt wirr. Aber so fühle ich im Moment auch. Chaos in meinem Kopf...und in meinen Gefühlen. Oft ist die Angst, schon wieder jemanden an diese Krankheit zu verlieren, übermächtig. Ich weiß, dass ich das nicht denken sollte, aber der Tod von Joachim ist noch so gegenwärtig, so frisch. Diese Erlebnisse der letzen Jahre haben sich tief in mir eingebrannt. Und ich schäme mich fast dafür, sagen zu müssen, dass ich das mit meiner Mutter teilweise noch gar nicht so richtig realisiert habe. Ich liebe meine Eltern, sie sind und waren immer für mich da. Gerade meine Mutter, sie ist wie eine gute Freundin, hat auch verstanden, dass ich mich trotz der Trennung von Joachim noch so intensiv um ihn gekümmert habe und mich auch immer in meinem Tun bestärkt. Was soll ich bloß tun, um die Jahre, die hinter mir liegen, zu verarbeiten und trotzdem für meine Mutter dasein zu können? Ihr die Stärke geben zu können, wie ich es auch für Joachim getan habe? Ich weiß es einfach nicht...
Ich hoffe, es ist nicht zu verwirrt, was ich geschrieben habe.

Lieben Gruß
Sabine36
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