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Alt 21.04.2007, 11:49
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Tato Tato ist offline
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Standard Umzug im Endstadium?

Hallo,

meine Frage passt nicht direkt hierhin, aber indirekt geht es doch um Darmkrebs...

kurz zur Vorgeschichte:
Meine Mutter (54) bekam vor etwa 3 Jahren die Diagnose Darmkrebs. Der Tumor im Darm wurde entfernt. Allerdings gibt es inoperable Lebermetastasen und betroffene Lymphknoten.
Die Lebermetastasen haben sich inzwischen stark vergrößert. Ein CT wird von den Ärzten nicht mehr gemacht, weil dies den Körper zusehr belasten würde. Der Arzt schrieb schon vor mehreren Wochen von einem sehr schlechten Allgemeinzustand. Sie hat stark abgenommen.

Sie hat regelmäßig „Infekte“, die vielleicht doch keine Infekte sind. Jedenfalls bekommt sie dann hohes Fieber (um die 39), Schüttelfrost, teilweise Durchfall und Übelkeit. (hierzu gibt es separaten Beitrag: http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=24927)

Momentaner Stand:
Während der Kur vor ein paar Tagen bekam sie wieder einen Infekt.
Die Kur hat ihr leider rein gar nichts gebracht. Sie wurde termingerecht entlassen, weil die Ärzte dort keine Fortschritte sahen. Sie hat leider auch dort nicht weiter zugenommen – auf der Wage vielleicht schon, was aber an den geschwollenen Beinen liegt. Sie bekommt deswegen 2x/Woche Lymphdrainage. Ihr Oberarm hat einen Durchmesser wie mein Handgelenk und ich bin schon sehr schlank. Sie besteht nur noch aus Haut und Knochen. Sie kann auch kaum noch etwas essen. Ein halbes Brötchen zum Frühstück, eine viertel Pizza zum Mittag…

Nun langsam zu meiner eigentlichen Frage…

Sie lebt alleine in einer Wohnung im 1. OG. Die Treppen hinauf schafft sie noch knapp. Eigentlich fühlt sich in ihrer Wohnung wohl, befürchtet aber auch, dass sie nicht „bis zum Schluss“ dort bleiben kann. Ich bin die einzige, die sich um sie kümmert, aber ich wohne 50km entfernt. Im Grunde habe ich die Zeit mich um sie zu kümmern, aber ich erkenne, dass sie bald einer täglichen Pflege bedarf.
Nun habe ich eine kleine Wohnung in meinem Wohnort gefunden. Ebenerdig und Rollstuhlgeeignet. Ich habe sie damit eigentlich etwas überrumpelt und war zunächst sehr überzeugt von meiner Idee. Nun allerdings bekomme ich Zweifel, ob es so alles richtig ist.

Jetzt stehe ich vor der Entscheidung, ob es sinnvoll ist, sie jetzt umzuquartieren?
Für sie und auch mich ist das Stress. Sie macht es mir noch unnötig schwer, in dem sie Sonderwünsche äußert. Sie denkt ja auch, dass sie noch 2-3 Jahre leben wird. Das sehe ich nicht so. Leider verraten mir die Ärzte nichts und ich stehe mit der Entscheidung alleine da. Meine Psychologin (von der ich mittlerweile etwas Abstand nehme) hat im März von 2 Monaten geredet. Daran glaube ich zwar auch nicht, aber ihre Schätzung halte ich für realistischer…
Bei einem Umzug müsste ich ihr all ihre Sonderwünsche erfüllen… Sie will noch Möbel anschaffen und diese selbst aussuchen. Kann ich ja verstehen, aber ein Shoppingtag in einem Möbelhaus ist Stress für alle. Ich habe auch Angst, dass sich ihr Zustand während des Umzugs verschlechtert.

Was würdet ihr machen?

Gruß
Tanja
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