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Alt 01.05.2007, 18:35
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Tato Tato ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Gabi,

ich kenne das Warten auf den Nachsorgetermin gut von meiner Tante. Ich war da zwar noch jünger, aber ich habe das schon mitbekommen, auch wenn man mich beschützen wollte.

Mein Vater hat sich jetzt seit etwa 2 1/2 Wochen nicht bei mir gemeldet. Er hat es zwar am Freitag versucht, aber wir waren (zum Glück...) unterwegs. Jetzt wird er es wohl morgen versuchen und - sofern ich ihm berichte - etwas überrascht von der Entwicklung sein. Selbst die Hausleitung des Heimes hat gemerkt, dass mein Verhältnis zu ihm nicht das beste ist...

Sicher ist der Platz noch nicht ganz. Am Tag der Besichtigung waren vor uns noch 5 andere Interessenten. Ich habe etwa zwei Stunde nach dem Gespräch angerufen und zugesagt. Leider war die Hausleitung schon weg, aber ich hoffe, wir waren trotzdem die ersten und die Notiz wird nicht verschlammt...

10 bis 20 Telefonate sind an solchen Tagen normal. Bei mir ist alles geplant... Meine Notizzettel stapeln sich, weshalb ich mir jetzt einen günstigen Palm gönne.
Jetzt beginnt der Kram mit der Pflegestufe. Die im Heim wollen meiner Mutter dabei helfen, sich vor dem MDK entsprechend zu verhalten... Auch hat sie mir Tipps gegeben, welche Handicaps "plötzlich" aufgetreten sind

Eine Veränderung durch die Krankheit? Sicher... ich bin ernster geworden, reifer - obwohl ich ohnehin schon etwas "reifer" war wie andere. Mit Gleichaltrigen komme ich immer seltener klar. Alleine unsere Definitionen von "Problem" gehen stark auseinander... Sie können vieles nicht verstehen bzw. ich will es nicht jedem auf die Nase binden. Wenn ich von der Uni fern bleibe, weil ich einen Termin mit dem Arzt meiner Mutter habe oder ein Heim besichtige, dann sag ich das natürlich nicht - es würde eh keiner verstehen.
Auch die Emotionen haben sich verändert. Ich kann mittlerweile problemlos über die Krankheit, über Pflege oder den Tod sprechen, ohne in Tränen auszubrechen.

LG
Tanja