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Alt 04.05.2007, 17:54
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Anhe Anhe ist offline
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Beiträge: 941
Standard AW: Bin ich denn wirklich drin?:engel:

Hallo Tron,

vorab: jeder, der die Diagnose Krebs mitgeteilt bekommt, hat mein vollstes Mitgefühl. Mein Vater verstarb an BSDK, meine Mutter überlebte ihren BK und mir wurde 2003 die Diagnose Kleinzelliges Bronchialkarzinom gestellt. Insofern weiß ich um die Ängste, um die Verzweiflung und auch um die Hoffnung, die jeder Erkrankte und auch der Angehörige aushalten muß. Bei Dir frage ich mich aber, was Du uns mitteilen willst. Du haderst zwar mit Deiner Erkrankung und offensichtlich ist sie nicht therapierbar. Auf den ersten Blick liest sich zumindest Dein erstes Posting positiv, kraftvoll, abgeklärt und auch lebensbejahend. Auf den zweiten Blick fällt mir auf, daß sehr wohl eine Verbitterung und auch Wut zu spüren ist - für mich auch durchaus verständlich, wer will schon gehen müssen, wenn die Lebensplanung noch nicht gänzlich gelebt ist. Dennoch gibt Dir diese Verbitterung nicht das Recht, die von Dir artikulierten Thesen über Chemotherapien aufzustellen. Meine Mutter hat ihren BK wegen einer Chemotherapie überlebt und auch ich wage zu bezweifeln, ob es mich zum heutigen Zeitpunkt noch gäbe, wenn ich eine Chemotherapie abgelehnt hätte. Selbstverständlich ist eine Chemo nicht der Garant fürs langfristige Überleben und selbstverständlich sind die Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen. Natürlich weiß ich auch nicht, wie lange meine Remission noch andauern wird - bis jetzt wurden mir dank Chemotherapie 3 1/2 Jahre geschenkt. Dafür war ich gerne Lemming und auch gerne Versuchskaninchen - um es mit Deinen Worten auszudrücken.

Wie Juliane richtig bemerkt hat, unterliegen alle User des Krebs-Kompasses gewissen Nutzungsbedingungen, die man sich vor Registrierung aufmerksam durchlesen sollte. Spätestens dann wäre Dir klar gewesen, daß Deine Senfgasvergleiche hier nicht die richtige Plattform finden - gerade weil es das Verhältnis Arzt/Patient in einem falschen Licht widerspiegelt.

Deine ureigene, persönliche Meinung zur Therapie oder Nichttherapie bleibt Dir unbenommen. Aber laß Deine Mitmenschen bitte auch ihren Weg gehen, so wie Du Deinen auch selbst gewählt hast.

Dir wünsche ich viel Kraft,
Anhe
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