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Alt 20.05.2007, 08:01
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Der Wille zu leben oder zu sterben

Ihr Lieben, habe schon lange Zeit diese Gedanken und würde allzu gerne Eure Meinung hierzu hören.

Logischerweise fällt man bei Erstdiagnose in ein sehr tiefes Loch, man will nicht glauben, dass man Krebs hat. Am Anfang ist einem völlig egal, welches Stadium, hauptsache die Beschwerden und Schmerzen werden behandelt. Dann kommt die Frage, sterbe ich daran. Man will sie aber nicht so direkt stellen, hört am liebsten weg, wenn der Arzt darauf hinweist, dass man schwer erkrankt ist. Dann kommt dieser Überlebenswille, ja hinein mit der Chemo, ja OP und ja Bestrahlung, Hauptsache mir wird geholfen! Man lässt sich auf alles ein, sucht nach jedem Strohhalm, schaut dem Arzt tief in die Augen um zu erkennen, wie schätzt er mich ein, sagt er mir jetzt was Positives!

Und das ist mein Thema. Man nimmt die Behandlung auf sich, kämpft mit schlimmen Ängsten und Nebenwirkungen und dann: erneutes CT...... Hilfe.....sagt mir bloss etwas Positives. Darauf kommt es m.E. jetzt an, der Arzt kann sagen klasse, Chemo hat angeschlagen, den Rest schaffen wir auch noch! Aber er kann auch sagen, die Chemo hat zwar angeschlagen, aber der Krebs wird nach einiger Zeit dagegen resistent und dann müssen wir mal weiter sehen. Ich bin sicher, je nach Aussage des Arztes, dass man durch die Hoffnung auch die Selbstheilungskräfte aktiviert und es tatsächlich aufwärts geht. Bei mir hatte schon eine einfache Blutuntersuchung gereicht, fiel diese negativ aus, ging es mir prompt auch nicht mehr gut. Habe dann darum gebeten, mir neg. Werte nicht mehr tel. mitzuteilen. Basta!

Vielleicht kann man diesbezüglich als Angehöriger ein wenig auf die Ärzte einwirken, wenn man weiss, um wieviel positiver der Betroffene mit seiner Erkrankung umgehen kann, weil er hierdurch nicht die Hoffnung verliert!

Blöder Vergleich: Ist für Dich das Glas halb leer oder halb voll?

Ihr versteht aber, was ich meine

lieben Gruss

Ulla
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