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Alt 23.05.2007, 09:59
Uschi H. Uschi H. ist offline
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Standard AW: Wie soll man das Leben überleben?-Diagnose:Glioblastom

Liebe Heike,

es ist sehr traurig, was Sie zu berichten haben. Ich kann alles sehr gut mitfühlen, denn ich habe das gleiche mitgemacht. Mein Mann hatte auch ein Glio IV und ich habe ihn zu Hause gepflegt bis zum Tod. Es hat 6 Monate gedauert. Der Abschied war sehr friedlich, völlig angstfrei und sicher auch schmerzfrei. Sie brauchen keine Sorge zu haben, dass es "schlimm" wird. Im Zimmer war eine ganz eigenartige Stimmung, ich habe deutlich gespürt, dass "etwas" da ist, was meinen Mann hinüberbegleitet. Auch an seinem Aussehen habe ich das gespürt. Ich habe eine Meditations-CD eingelegt und es war eine ganz intime, fast freundvolle Stimmung. Mein Mann starb in der Morgendämmerung, nach Aussage unseres Arztes sterben die meisten Menschen dem Sonnenaufgang entgegen, und ich habe die Fenster geöffnet, dass seine Seele freien Weg hat. Aber ich bin sicher, er ist noch nicht gegangen. Er war noch viele Tage bei mir und hat mich getröstet, auch das habe ich deutlich gespürt. Ich war leider oder vielleicht Gott sei Dank beim Gehen ganz alleine mit meinem Mann. Meine Kinder haben sich leider aus dem Staub gemacht - obwohl sie auch schon beide über 30 waren -. Mir hat in der schweren Zeit leider keiner geholfen. Alle haben sich der Reihe nach verabschiedet oder hatten nur dumme Sprüche. Um so mehr bewundere ich Sie, dass Sie so liebevoll und stark aushalten und Ihren Vater begleiten und Ihre Mutter. Sie sind ein ganz besonderer Mensch, davon gibt es nicht viele. Ich wünsche Ihnen, dass Sie einen schönen Abschied mit Ihrem Vater haben, damit Sie in guten Erinnerungen Ihr Leben weiter gestalten können. Gute Wünsche für Sie sende ich Ihnen und für Ihren Vater werde ich beten.

Uschi
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