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Alt 24.05.2007, 21:07
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Tato Tato ist offline
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Standard AW: Meine Mutter - laut Arzt bald pflegebedürftig

Hallo Astrid,

ich (erst 24) war/bin genau in der selben Situation.

Meine Mutter (53, Darmkrebs mit Metas in der Leber und betr. Lymphknoten) wurde immer schwächer, konnte schließlich nicht mehr einkaufen und sich kaum noch etwas zu Essen zubereiten (hatte auch keinen Hunger).

Ich machte mir genau die gleichen Gedanken und suchte das Gespräch. Meine Mutter beherrscht die "Verdrängungstaktik" perfekt, trotzdem konnte ich mit ihr darüber reden. Allerdings hatte sie selbst keine eigene Meinung...

Nun, neben Heim, Hospiz, häusliche Pflegekraft und das Einquartieren bei ihr gab es kurzzeitig noch die Idee einer eigenen rollstuhlgerechten Wohnung bei mir in der Nähe (wir wohnten ebenfalls 50km auseinander). Wir hatten schon eine Wohnung sicher, haben sie aber schließlich nicht genommen, weil mein Bauchgefühl dagegen war. Das Hospiz ist von mir auch recht weit entfernt. Eine häusliche Pflege kam auch nicht in Frage, da ihre Wohnung nicht rollstuhlfreundlich ist (1. Etage, keine Dusche...).

Ich telefonierte, bis die Leitung glühte und besichtigte auf eigene Faust ein Heim (sie erlaubte mir, mich mal umzusehen). Zuvor war ich komplett gegen ein Heim. Ich hatte eigentlich nur schlechtes gehört und gesehen. Mein Opa verstarb im Heim und er wollte immer nur nach Hause...
Nun gab es in diesem Heim ein schönes Zimmer und die Sache überzeugte mich.
Einen Tag vor dem Einzug kollabierte meine Mutter daheim und musste mit dem RTW ins Krankenhaus. Das hat zu einem enormen Rückschritt geführt.
Dieser Tag ist jetzt etwa 2 Wochen her. Inzwischen bin ich froh, dass ich diesen Platz angenommen habe. Sie kann ihre Blase nicht mehr kontrollieren und braucht recht viel Hilfe. Dank einer Schnelleinstufung hat sie Pflegestufe II bekommen. Seit heute wird sie von einem ambulanten Hospiz besucht.
Sie wollte und will meine Hilfe nicht annehmen und ich hätte sie nicht alleine (habe weder Geschwister, noch einen helfenden Vater) pflegen können.

Nun besuche ich sie täglich und übernehme die angenehmen Dinge z.B. mit den Rolli in den Garten... Nebenbei habe ich ein Auge auf die Schwestern, die eigentlich alle ganz nett sind, aber es läuft halt nicht immer alles so wie es soll...
Zugegeben, ich bin voll ausgelastet (vielleicht nicht zeitlich, aber psychisch), denn ich muss alles alleine organisieren.

Viele Grüße
Tanja
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