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Alt 02.06.2007, 22:29
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sleeping sun sleeping sun ist offline
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Registriert seit: 10.05.2007
Ort: Mittelfranken
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Standard AW: Papa, jetzt hast du deinen Frieden gefunden!

Hallo Elke, hallo an alle hier!

Wirre Gedanken...ich denk mal dass dies in der Situation "normal" ist.
Man durchläuft so einige Phasen, von Schock, unendlicher Trauer, Wut und Aggression bis hin zum Nachdenken über den Sinn des Lebens.
Mir gehts zumindest so und ich sehe bei euch Parallelen.
Ende März hatte mein Vater seine Leberbiopsie, nach ein paar Tagen war er dann zum Besprechungstermin hier im Klinikum.
Die Onkologin dort sagte ihm klipp und klar, er solle "nach Hause gehen und seine Dinge ordnen, sie könne nichts mehr für ihn tun".

...was er zwar getan hat ( das allein ist schon graußam genug ) aber er hat sich selbst informiert und auf die Socken gemacht um eine Behandlung zu bekommen die seine Lebenserwartung und - qualität verlängert.

Allein schon das Wort "Lebenserwartung" jagt mir Schauer über den Rücken und es ist für mich unvorstellbar dass irgendwann der "Worst Case" eintritt.

Wir hoffen dass mit der Behandlung von Prof. Dr. Vogl in Frankfurt etwas bewegt werden kann, es ist momentan unser einziger Hoffnungsschimmer.

Die Behandlung vom metastasierten Aderhautmelanom ( eigentlich ja ein sehr bösartiger Hautkrebs ) ist äußerst schwer und es gibt fast keine erfolgversprechenden Therapien, zudem selten und wenig erforscht.

Studien mit verschiedenen neuen Chemotherapeutika gibts zwar und auch das ein oder andere Präparat auf das wenige Patienten ansprechen nur leider
zahlen die Kassen nicht, wenn nicht zugelassen als "Standardtherapie".

Meinem Vater blieb nur noch Frankfurt, obwohl relativ weit weg von unserem Wohnort.
Ich stell mal an dieser Stelle den Link zu Prof. Dr. Vogl ein, er hat verschiedene Verfahren zur Behandlung von Krebserkrankungen / Metastasen der Leber, möglicherweise könnt ihr da Infos erhalten, die euch weiterhelfen, falls ihr diese Möglichkeit noch nicht kennt.

http://cox.zms-hosting.com/radiologi...index_ger.html

Ich hing nächtelang im NET um mich schlau zu machen und danach war ich meist vollkommen fertig, man will helfen und kann es einfach nicht!

Diese Hilflosigkeit macht einen Angst und die lähmt.

Auch ich hatte am Anfang Probleme meinem Vater gegenüber, traute mich nicht anrufen oder ihn besuchen.
Das hat sich gelegt, ich spreche sehr offen mit meinem Vater über seine Behandlung obwohl es mir schwer fällt und ich versuche auch meine Eltern so oft wie möglich kurz zu besuchen, mein Vater schläft sehr viel und es strengt ihn recht an.

Mich bewegt vor allem das Hin- und Her von Hoffnung oder dem langsamen Abschiednehmen und am wichtigsten, wie erkläre ich es meinem kleinen Sohn der glaubt, dass sein Opa "Monster im Bauch hat" die ihn so krank machen, er aber wieder gesund wird...

Wie redet ihr mit euren Kindern darüber?

Ich schicke euch und bin froh, hier schreiben zu können.

LG K
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"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar..."
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