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Alt 17.05.2003, 01:09
Gast
 
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Standard schlimme gedanken

Hallo Ihr Lieben,
ich komme noch schnell zur späten Nachtstunde.

Liebe Burgi, liebe Conny, Euch schwirrt der Kopf wegen der ICH-Knackerei? - Ja, mir auch! (Lach!) Echt, als ich diese ICH-Betrachtungen hier aufgeschrieben habe, war ich hinterher total geschafft. Weiss nicht, aber ich glaube, ich habe da gaaaaanz tief in mir gewühlt, um das zu beschreiben. Und ich wollte NICHTS auslassen, obwohl ich hinterher doch noch das Gefühl hatte, dass da doch BESTIMMT noch was fehlt!
Ich glaube, ich habe jede einzelne "Ich-Reaktion", die ich da beschrieben habe, selber irgendwie erlebt. Vielleicht manchmal nur kurz, aber ... jede der erwähnten Reaktionen kam mir - an mir selber - sehr bekannt vor. Vom schlimmsten Wutanfall, bis zum total ruhigsten Augenblick. Von den Gedanken an früher, bis zum Gedanken an diese nahestehende Türe. Vom Nicht-Erkennen bis zum endlichen Erkennen. Vom verzweifelten, ängstlichen Moment, bis zur Panik. Vom Denken an die Sonne, bis zum Denken an den Tod. Von der Müdigkeit, bis zum andauernden Kampf ...
Hm, alles schon mal dagewesen, bei mir. (Vielleicht können deswegen Krebspatienten andere Krebspatienten so gut verstehen?)

Doch diese "Beschreibung" des ICH (und Krebs) war ja nur der Grundgedanke. Weil sich mit dem ICH ja jeder identifizieren kann, nicht wahr?
Das ist ein sehr wichtiger Grundgedanke (wenn man es verstehen mag), aber ... Burgi, das bedeutet nicht, dass Du gleich im Unrecht warst.
Denn Du bist ja das ICH für Dein ICH, und Du stehst da als Angehörige mit Deinem ICH.
Als Angehörige hast Du die Schwierigkeit des Umgangs mit einem Krebspatient auf Deinen Schultern lasten, und das ist ja auch nicht gerade sehr einfach. Weil Du da nach Lösungen suchst, weil Du nach Hilfsmöglichkeiten suchst, ... aber eigentlich selber auch kaum welche findest. Und Du stehst genau so unter dem "Zeitdruck", es ist einfach ein "Zeitdruck" eines möglichen Abschiednehmens von einem Du.
(Beim Krebspatienten ist es in erster Linie der "Zeitdruck" eines möglichen Abschiednehmens des eigenen ICH's. - Die anderen DU's kommen halt noch hinzu für den Abschied. Das ist doppelt krass, und das ist eben auch der Unterschied.)

Naja, jedenfalls tut's mir leid, wenn Euch wegen den ICH's die Köpfe so schwirren, das war eigentlich nicht meine Absicht. (Grins!) - Hier helfen halt dann wieder Entspannungsübungen ... lach!

Schlaft gut, Ihr Lieben!
Es grüsselet die "krasse" Brigitte
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