Thema: Nasenkrebs
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #626  
Alt 14.06.2007, 20:52
madaphi madaphi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.12.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 195
Standard AW: Nasenkrebs

Hallo Nicole,

Guben ist nun wirklich ne Ecke weg. Da wäre der Weg sehr weit gewesen. Unsre 25 km haben auch schon gereicht.

Bei ihr war der Tumor schon so groß (T4), dass er schon hinterm Auge saß und auch an der Schädelbasis geknabbert hat. Man hat bei ihr 11 Jahre lang nichts erkannt. Sie wurde sogar als Simulantin hingestellt. Darf man gar nicht drüber nachdenken.

Es war schon vor der OP im Januar 2006 die Frage, ob das Auge überhaupt gehalten werden kann oder, ob der Tumor schon am Auge direkt dran ist. Das war dann aber nicht der Fall. Also haben wir alle erstmal augeatmet. Es war aber immer angeschwollen nach der OP. Sah aus, als ob sie eine drauf bekommen hätte. Dann war sie beim Dr. Schlenger wegen der Bestrahlungen und da die bei ihr so hoch angesetzt waren (höchste Dosis, die es gibt), hat er ihr dann verklickern müssen, dass das Auge durch die Bestrahlungen erblinden kann. Es wurde dann während der Bestrahlungen total rot und es entstand ein Riss in der Hornhaut, was ihr natürlich übelste Schmerzen bereitet hat. Das war eigentlich auch die schlimmste Zeit. Da hab ich oft gesessen und geweint. Wenn man mit ihr unterwegs war, hat sie sich ein Handtuch vor die Augen gehalten, weil alles geblendet hat. Aus ihrem Haus hat sie ne Dunkelkammer gemacht und Licht war auch schon tödlich. Man mußte sie auf der Strasse regelrecht führen, denn sie hat sich überhaupt nicht mehr zurecht gefunden. Dann ist sie irgendwann zur Reha gefahren und dort wurde sie mit Kortison zugepumpt. Damit hat man es auch ganz gut in den Griff bekommen. Die ständige Schwellung ist zurück gegangen und es ging ihr auch einigermaßen gut. Aber als das Kortison wieder abgesetzt wurde, war einen Tag später wieder alles so, als hätte sie es nie genommen. Dann wurde sie auch ins Virchow geschickt und dort hat man sich dann im September dazu entschieden, das Auge zu entfernen, weil es durch die Bestrahlungen total kaputt war. Und nach der OP im September 06 hat man das Auge natürlich auch untersucht. Es war zwar tumorfrei, aber durch die Bestrahlungen wäre es dann irgendwann geplatzt. Fragt mich jetzt aber bitte nicht, wie sowas geht. Das weiß ich auch nicht. Ich hab da auch nie wirklich nachgefragt, wenn ich ehrlich bin, weil ich das total krass finde.

Ansonsten geht es meiner Mam jetzt aber gut. So ein paar Sachen aht sie natürlich immer noch. Ihr Geschmack ist immer noch nicht richtig da, hören tut sie manchmal auch nicht richtig und die rechte Seite ist nach der OP taub geblieben. Sie war Mitte Mai wieder zum MRT und das war in Ordnung. Jetzt muß sie das nur noch alle 1/2 Jahre über sich ergehen lassen.
Da ist sie natürlich total happy.

Letztens hat sie meinen Sohn geschockt. Der ist 7!!! Und er wollte unbedingt mal bei Opa von der Zigarette ziehen. Er wollte mal wissen, wie ne Zigarette schmeckt. Er hat sich auch nicht davon abbringen lassen, bis sie auf ihr Auge gezeigt hat und meinte das kommt vom Rauchen (Sie raucht aber nicht mehr). Da fing er gleich an zu weinen, weil er nun dachte, dass er es auch gleich bekommt und ihm ein Auge weggenommen wird. Ich glaub, der will nie wieder rauchen. Er weiß auch nicht, dass sie Krebs hat, nur, dass sie halt ein sehr krankes Auge hatte.

Liebe Daresa,

schön auch mal wieder was von dir zu hören. Ich hoffe, dass es bei dir nun auch bald wieder bergauf geht. Ich wünsche es dir so sehr. Wenn ich das meiner Mam erzähle, wird sie sich bestimmt freuen. Ich weiß aber auch nicht, wie sie das manchmal macht. Ist schon wahnsinn.Ich hoffe nur, dass dieses "Vieh" so lange wie möglich wegbleibt.

So, dass solls erstmal von mir gewesen sein.

Ganz liebe Grüße
Mandy