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Alt 14.06.2007, 23:19
Acnaib Acnaib ist offline
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@ törtchen

Hallo Angelika!

Ich werd mal hier posten und nicht Andrea' s Thread nutzen.

Zuerst mal Danke für deine netten Worte. Hab mich sehr gefreut.

Ich und natürlich auch meine Familie wohnen ganz nah bei Schwiegereltern (ca. 150m). Natürlich besuchen wir sie auch täglich. Ich glaube, wenn wir da sind hat sie keine Zeit zum Grübeln, was momentan ihre Hauptbeschäftigung zu sein scheint. Sie kam und kommt eigentlich nie zu uns. Alles spielte sich immer bei ihr ab. Meine Mutti war bis zu ihrer Erkrankung eine sehr aktive, unternehmungslustige, sehr starke Frau. Das alles hatte sich dann schlagartig geändert. Genau deshalb bin ich so sehr traurig. Ich versuche es ja, aber ich kann sie da nicht rausholen. Wir haben uns immer sehr gut verstanden, sind aber auch des öfteren wegen unterschiedlichen Meinungen aneinander-geraten. Heute habe ich gar keine Chance sie aus der Reserve zu locken. Sie ist mit allem zufrieden, was ich auch sage und tue. Sie ist einfach nur lieb! Sie ist nicht sie selbst. Ich vermisse meine "alte" Schw-mutti so sehr.

Das mit dem Essenkochen wollte ich am letzten Wochenende auch mal ausprobieren. Vorgeschichte: Seit ihrer Krankheit werden z.b. die Gartenmöbel nicht mehr rausgestellt (?). Früher saße wir im Sommer fast täglich abends gemeinsam draußen. Zur Zeit haben mein Mann und ich nie die Chance abends mal zusammen mit Schwiegereltern dort zu sitzen, was wir gern möchten. Mein Vorschlag war daher: Gemeinsames Abendbrot (ich hätte alles gemacht und mitgebracht) und danach hätten wir noch etwas zusammensitzen können. Ich hatte Mutti gefragt und sie sagte "ja" und "schön" und fing an zu weinen (?). Später fragte ich Schwiegervater nach seiner Meinung und er meinte, dass will Mutti nie im Leben. Tja, was soll ich sagen, mein Mann fragte bei seiner Mutter noch mal nach, und sie meinte, dass sie dieses gemeinsame Essen doch nicht mag, weil, sie kann ja doch nichts essen (?). Naja, soviel zu diesem Thema. War wohl nichts.

Heute habe ich mich mal aufgeraft, und ihre Krankheit angesprochen. Ich hab einfach mal nachgefragt. Sie fing wieder an zu weinen, und meinte u.a., daß sie erst bestimmte Sachen gern machen möchte, sie sich dann aber später irgendwie schlecht fühlt und nicht kann. Sie sagte aber auch, dass sie nicht möchte, daß ich aufhöre ihr Anregungen für Aktivitäten zu geben. Sie meinte, daß ich nichts falsch mache. Ich glaube, sie hat mich genau so gern, wie ich sie.

Viele lieb Grüße an alle, die hier lesen. Ich wünsche allen viel Glück und Kraft!

Bianca
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