Thema: Nasenkrebs
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Alt 15.06.2007, 13:17
Nicole_H Nicole_H ist offline
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Standard AW: Nasenkrebs

Hallo Ihr Lieben,

Liebe Mandy,
Deine Mutter hat wirklich ganz schön was mitgemacht. Gut, dass es Ihr gut geht und die Kontrollen alle positiv verlaufen sind. Wenigstens etwas.

Liebe Daresa,

bei mir ging der Tumor von der Nasenscheidewand aus und ist dann nach oben gewachsen (durch die Schädeldecke durch und bis in die Hirnhaut hinein). Die OP war in Cottbus. Die Station dort wirklich gut. Ich habe mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt, was meiner Psyche bestimmt auch sehr geholfen hat. Ausserdem habe ich auch in der Zeit Autogenes Training wieder entdeckt, dass hatte ich während der Pubertät mal gelernt und seither immer mal wieder bei Stress angewendet. Ich weiß nicht, wie ich ohne diese Technik über die Runden gekommen wäre. Ich kann nur jedem Autogenes Training empfehlen, da es auch die Möglichkeit zur Autosuggestion bietet und einfach zu erlernen ist. Im Falle einer solchen Krankheit ist das schon ganz hilfreich.

Der Geschmack kommt bei mir übrigens langsam wieder zurück. Anfangs war mir alles zu salzig oder zu bitter. Eigentlich habe ich nur noch Eis und Marmelade bzw. Honig wirklich gemocht. Inzwischen normalisiert sich der Geschmack aber wieder. In der Charite hatte mir jemand gesagt, das könne auch bis zu einem Jahr dauern. Da bleibt nur Geduld. Hoffentlich geht es bei Dir Daresa bald auch wieder besser.

Das mit dem Aussehen ist vor allem für meine Kinder ein Problem. Zumindest achten sie sehr darauf, dass ich nicht ohne Kopftuch vor die Tür gehe und auch immer ein Kopftuch trage, wenn ihre Freunde im Haus sind. Anfangs wollte meine Tochter auch nicht von mir in der Schule abgeholt werden.
Insgesamt finde ich, dass ich auch gar nicht so schlimm aussehe. Klar die Haare fehlen an einigen Stellen bzw. sind nach der letzten OP wieder ganz kurz. Die Entzündung der Haut ist verheilt und das verbleibende rot könnte man auch als Sommerfrische verkaufen. Die Stirn hat ein paar Löcher (nach der Entfernung der Stirnknochen), die sich durch blaue z.T. einfallende Flecken bemerkbar machen - aber ich ziehe das Kopftuch einfach bis an die Augenbrauen (die inzwischen auch wieder wachsen). Im Krankenhaus hatte mir jemand den Tipp gegeben, im Sportbedarf nach einem Kopftuch zu sehen. Dort gibt es Schlauch-Kopftücher, die einfach zu handhaben sind und sich sehr angenehm tragen lassen. Auf eine Perücke habe ich zumindest im privaten Bereich keine Lust. Weitere optisch sichtbare Mermale habe ich zum Glück nicht (abgesehen von den Narben an Hals und Kopf, aber die verheilen gut). Ich hoffe, bei Dir Daresa sind auch nur die letztlich vorrübergehenden Dinge zu sehen. Ich glaube, da muss man einfach selbstbewusst durchgehen. Kinderfragen sind im Zweifel wenigstens offen und ehrlich. Die Erkrankung haben wir uns nicht ausgesucht, im Umfeld hat sich sowieso schon alles herumgesprochen und man kann sich von daher genauso gut zeigen. Das tut vielleicht auch den Bekannten gut, weil sie sich ja schließlich Sorgen machen.
Probleme hätte ich derzeit nur im beruflichen Umfeld, aber da zeige ich mich ja derzeit sowieso nicht.

Was die Sorgen der Kinder angeht. Mein Großer (12) macht sich auf jeden Fall seine Gedanken, zeigt das aber nicht weiter. Es ist auch schwer mit ihm darüber zu sprechen. Er meidet das Gespräch und ich will ihm keins aufzwingen.

So, das war´s soweit

Gruss
Nicole