Liebe Marjana ,
ich habe meiner Mutter schon davon erzählt, dass die Infusionen wohl zu schnell durchlaufen, und ich habe das Kullern des schweren Steins fast am Telefon hören können
Sie möchte das auf jeden Fall beim nächsten Mal zur Sprache bringen.
Auch ich fühle mich jetzt wohler, weil man als Angehöriger doch ziemlich hilflos danebensteht und das volle Wechselbad der Gefühle mitmacht. Zum einen Wut, dass sie über zwei Jahre lang mit einem fühl- und sichtbaren Tumor nicht zum Arzt gegangen ist( sie hat gedacht, sie kippt dann einfach irgendwann um und ist im Himmel - bis dann letztes Jahr der Krebs den Knochen aufgefressen hat) ; Angst, dass sie es nicht schaffen könnte; Hoffnung,weil der Knoten schon kleiner geworden ist; und obendrauf ist sie so schrecklich passiv. Sie stellt beim Arzt keine Fragen, liest keine Broschüren oder Bücher und geht aus Unsicherheit immer vom allerschlimmsten aus und belastet damit ihre Umwelt zusätzlich (und sich selbst natürlich auch). Ich weiß, das ist wohl ein Schutzmechanismus, aber nach einem dreiviertel Jahr sollte sie doch vielleicht ein bißchen gefasster sein.
Trotzdem soll ich immer den Strahlemann machen und optimistisch sein...
Liebe Marjana, nochmal vielen Dank für Deine Infos + alles Gute für Dich !!!
Gruss Sandra