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Alt 23.05.2003, 22:30
Gast
 
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Standard Ich habe so eine Angst...

Liebe Julie,

auch ich wünsche Dir eine gute Nacht. Wein nicht so viel - es bringt nichts (ich weine aber auch immer wieder). Denk erst mal an Deine Aufgabe: Du hast einen Sohn. Bestimmt ist jeder halbwegs fröhliche Tag für ihn ein Gewinn. Er weiß noch von nichts.

Das "Schlechte Umgehen" des eigenen Mannes mit der Problematik kenne ich selbst. Ich weiß aber, daß mein Mann mich eigentlich liebt. Er ist nur wie die meisten Männer: Probleme, die nicht locker gelöst werden können, besprechen wir besser gar nicht erst. Ich glaube, daß er Angst hat. Angst vor Verlusten, vor meinen Weinanfällen, vor dem Leben und erst recht vor dem Tod. Ich habe diese Ängste auch aber ich gehe anders damit um. Frauen sind emotional wohl doch anders - zumindest in der Art sich zu äußern.

Meine Eltern waren anders als Deine. Sie haben mir immer geholfen. Jetzt ist mein Vater verstorben und ich werde immer sehr traurig sein.

Die von Dir beschriebene Situation mit den Eltern kenne ich aber von ganz vielen Bekannten; manche haben seit 10 Jahren kein Wort mehr mit ihren Eltern geredet. Oder sie hassen sie regelrecht. Einerseits finde ich das unbegreiflich, andererseits betrachten diese Leute es vielleicht ganz nüchtern und auch richtig: Jede Nähe mehr ist ein Problem mehr? Die wissen natürlich nicht, was ihnen evtl. auch entgehen könnte.

Ein blöder Satz, den Du vielleicht kennst - etwas abgewandelt - damit Du hoffentlich wenigstens ein bißchen ruhig schläfst:

"Als erstes komme jetzt mal ICH -
und dann kommt lange nichts -
dann kommt meín Sohn, dann mein Mann -
und dann kommt wieder gaaaaaanz lange nichts -

und dann kommen vielleicht die Gedanken um Morgen und um die Leute, die mich heute so umgeben oder umgeben könnten -

aber vorher komme ich!"

Schlaf schön; morgen wird bestimmt ein guter Tag.

Marga.
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