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Alt 08.07.2007, 20:07
Träne Träne ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hey sandy-angel,

irgendwie bin ich ganz froh, hier mal jemanden zu treffen, dem es genauso geht, der in der gleichen situation ist.
Ich bin jetzt 1 Jahr mit meinem Freund zusammen, und eigentlich sorgt er sich schon darum. Heute hat er mir angeboten mich ins Krankenhaus zu meiner Mutter zu begleiten. Aber allgemein kann ich ihm nicht sagen, wovor ich alles angst habe. Und genau das kann ich auch nicht meinen Freunden erzählen. Sie bieten mir genau, wie deine Freunde auch ihre hilfe an, und sagen, dass ich immer zu ihnen kommen kann und mit ihnen reden kann, wenn ich möchte. Aber ich kann nicht mit ihnen drüber reden. ich kann ihnen nicht sagen, das es mir beschissen geht, wenn ich darüber nachdenke, dass es mit meiner Mutter vielleicht nur noch 1-2 Jahre weitergeht. Wenn überhaupt....vielleicht nur noch ein paar monate... Ich weiß nicht, ob sie sich das denken können?
Is schon irgendwie komisch, wenn man im Haushalt jetzt alles machen muss, und sich auch mit dem Papierkram der Eltern beschäftigen muss
Früher musste ich nichts machen.. ich musste gar nichts im haushalt machen. Aber es ist eigentlich nicht schlimm, ich ärgere mich jetzt, dass ich meiner Mutter nicht schon eher mal ein bisschen geholfen habe.
Eigentlich dachte ich, dass ich jetzt nach dem Abitur, viel Zeit mit meiner Mutter verbringen kann... zu zweit wegfahren, shoppen gehen und was man halt so mit seiner mum macht. Aber jetzt geht das alles nicht, weil sie nicht wirklich mehr laufen kann und so einen Gehwagen kann sie im moment nicht benutzen, weil ihre Hände ganz aufgerissen, geschwollen und eitrig sind von der Chemo... Es macht mich traurig, dass wir keine schönen Sachen im moment erleben können. Obwohl ich eigentlich froh bin, dass sie überhaupt bei mir ist, und ich zeit mit ihr verbringen kann.

Wie geht es denn deiner Mutter jetzt? Hat sie irgendwelche Schäden von der OP zurückbehalten? Macht sie sich große Sorgen darum, dass der Tumor wiederkommt? Wie alt ist denn deine Mutter? Und dein Bruder?
Redest du mit deinem Bruder drüber? Meine Mutter hat mir mir ja darüber geredet, ob ich weiß, dass es sein kann, dass sie nicht mehr lange lebt. Ich weiß das, und wollte nicht weiter mit ihr drüber reden. Da hat sie gefragt, ob ich wüsste, ob das meinem Bruder auch klar ist.
Sie hat dann versucht mit ihm drüber zu reden, aber er hat das wohl total abgeblockt und wollte nichts hören davon. Er hat auch nicht geweint und sie umarmt oder so, wie ich.
Nun meinte eine Freundin von meiner mum, dass ich vielleicht mal mit ihm reden soll... Er ist 16. ich weiß nicht genau, wie ich das anfangen soll? Oder was ich überhaupt zu ihm sagen soll? ich will doch auch nicht an das schlimmste denken, sondern positiv und meiner mum die ganze positive kraft weitergeben...
Vielleicht kannst du mir erzählen, wie du mit deinem Bruder drüber geredet hast, falls du es getan hast?

So genug geschrieben

Schönen abend noch euch allen

Liebe Grüße