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Alt 20.07.2007, 13:54
Mai Mai ist offline
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Standard AW: Krebs und Studium

Hallo Kerstin,
hier hab ich vielleicht einen interessanten Artikel für dich.

Kult am Handgelenk (Kölner Anzeiger 21.04.05)
Tom Hanks hat's, Pamela Anderson trägt eins, und auch Prinz Harrys Handgelenk ziert ein leuchtend gelbes Armband mit der Inschrift „Livestrong“. Livestrong - lebe stark - ist das Lebensmotto von Radrennstar Lance Armstrong, der eine Hodenkrebserkrankung bezwang und anschließend sechsmal in Folge das gelbe Trikot des Tour-de-France-Siegers errang. Livestrong, so heißt auch die 1997 gegründete Stiftung des US-Amerikaners, die die Krebsforschung unterstützt und krebskranken Menschen hilft. Die Gummi-Armbänder - eine Idee von Sportartikelhersteller und Armstrong-Sponsor Nike - werden gegen eine Spende von einem US-Dollar in ausgewählten Sportgeschäften und über das Internet verkauft. Und nicht nur Promis unterstützen die Aktion: rund 40 Millionen Menschen auf der ganzen Welt tragen das gelbe Bändchen als Symbol ihrer Solidarität. Während Armstrong mit seiner Freundin, der Sängerin Sheryl Crow, in der US-Sendung „The Ophra Winfrey Show“ auftrat, wurden auf einen Schlag 900 000 Bändchen im Online-Shop der Stiftung bestellt. Mit einem solchen Erfolg hatte niemand gerechnet. Der Hersteller kommt mit der Produktion nicht nach und der Versand hat Lieferprobleme. Bei Ebay werden die Bänder zum Vielfachen des normalen Preises angeboten, und auch Betrüger versuchen, aus dem guten Zweck Gewinn zu schlagen: Sie bieten pinkfarbene oder blaue Fälschungen an. Selbst scheinbare Spenden-Bändchen mit der Inschrift „Tsunami Asia“ werden zur Auktion angeboten.
Die Bändchen haben sich zum absoluten Kult entwickelt und sind der Mode-Hit. Einen ähnlichen Erfolg erhofft sich Thierry Henry - französischer Nationalspieler in den Reihen des englischen Meisters Arsenal London - mit seiner Kampagne gegen Rassismus im Fußball. „Stand Up - Speak Up“ - steh auf und wehr dich - heißt die Aktion, deren Symbol ein weißes und ein schwarzes ineinander verschlungenes Armband ist. Auslöser der Initiative sind die rassistischen Aussagen des spanischen Nationaltrainers Louis Aragonés („Zeig dem beschissenen Schwarzen, dass du besser bist“), und die leider immer noch in vielen Fußballstadien verbreiteten Beleidigungen („Affengeräusche“) gegen dunkelhäutige Spieler. Mit Hilfe des Sponsors Nike wurden zunächst fünf Millionen Gummi-Bändchen produziert, die gegen eine Spende von zwei Euro verkauft werden, doch auch hier waren schnell alle Exemplare vergriffen und nur noch zu deutlich höheren Preisen im Internet zu bekommen. Drei Viertel des Erlöses gehen an die belgische König-Baudouin-Stiftung, die mit dem Geld Projekte gegen Rassismus unterstützen will.
Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff rief die Bundesliga-Spieler auf, die Initiative zu unterstützen, und auch viele Fans tragen das Armband, das an Spieltagen in den Stadien verkauft wird. Sie zeigen, dass Rassismus im Fußball keine Chance hat und erfüllen das Motto der Aktion mit Leben. Doch es gibt auch Kritiker, die am guten Willen der Kampagne zweifeln und in ihr lediglich eine einmalige Imagewerbung für Nike sehen.
Wie man den Bändchen-Kult auch bewertet, er setzt ein deutliches Zeichen - nicht nur optisch. Ein Modetrend für einen guten Zweck halt.

LG, Mai
(übermorgen würde mein Sohn 18 – er hat es leider nicht geschafft – aber seinen Geburtstag werden groß feiern)
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