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Alt 31.05.2003, 22:29
Gast
 
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Standard Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom

Hallo Tanja L./yanjosh,
wohl jede Krebsform erschreckt uns als Angehörige (und wirklich Mitfühlende)
und natürlich auch den Betroffenen bis ins Mark. Ich werde dir in Stichworten unsere Geschichte erzählen und vielleicht helfen dir ja meine Erfahrungen ein bischen bei der Bewältigung deiner Probleme mit dem Umgang deines Schwiegerpapas.
Meine Frau ist 40 Jahre alt und wir haben 3 Kinder im Alter von 7, 11 und 16.
Der Tag, an dem uns gesagt wurde das meine Frau Krebs hat, war für mich wohl der schlimmste Tag in meinem Leben.
Ich selbst hatte nach der Diagnose meiner Frau, Lähmungserscheinungen, konnte 2Tage nichts essen und nicht schlafen. Meine Kinder haben es nicht so schlimm aufgenommen.
Vier Tage später wurde meine Frau operiert (die Ärzt sagten: alles OK.).
Einen Tag später ( ich war mit meiner großen da ), meine Frau wurde das zweite mal wegen eines Ödems operiert( ich sehe heute noch das Gesicht meiner Tochter) sagten die Ärzte: Ihre Frau wird die Nacht wohl nicht überleben.
Drei Tage später Lungenentzündung, drei Tage später Diagnose Glioblstom,
drei Tage später Schlaganfall mit der Prognose : ihre Frau wird nicht mehr
aus dem Koma erwachen. Es ist "Gott sei Dank" anders gekommen.
Meine Frau,ich, die Kinder, alle Freunde, Verwandte usw. waren schockiert.
Keiner konnte mit der Diagnose umgehen. Alle haben versucht irgend etwas zu machen. Manche haben sich zurückgezogen, weil sie nicht wußten, ob sie mich ansprechen konnten. Andere wiederum haben sich als Freunde gezeigt und haben sich nett um uns gekümmert (essen gemacht, die Kinder zum Zoo mitgenommen). Andere wiederum besuchten meine Frau (war wohl sehr schwer für sie) und mich, damit ich mich auch mal ausheulen konnte.
Du siehst, jeder macht auf seine Weise alles richtig oder alles falsch. Jeder geht mit seinem Schmerz anders um.
Danke für deinen " Strohhalm " (die Adresse ). Ich melde mich bald wieder.
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