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Alt 11.08.2007, 14:25
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dornschi dornschi ist offline
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Unglücklich AW: Mein Mann hat Speiseröhrenkrebs

Hallo an alle,

es ist so unbegreiflich und furchtbar. Vorgestern wurde ich von den diensthabenden Ärzten hier im Klinikum zu einem Gespräch gebeten.

Vorgestern ging es Peter nicht gut. Er hat viel geschlafen.

Die Ärzte fragten mich, was wir für die Zukunft vorhätten. Ich sagte Ihnen dass Peter zu Hause bleiben würde. Dann fragten Sie mich, was sie unternehmen sollen, falls während der nächsten 2 Wochen Aufenthalt im Klinikum etwas passieren würde. Ob er reanimiert werden solle. Die Leberwerte und auch die sonstigen Werte steigen immer höher. Ich habe bei dem Gespräch das Handy auf Lautsprecher geschaltet, damit auch die Tochter mithören kann. Wir sagten beide, dass wir keine Reanimation wünschen. Es ist auch in der Patientenverfügung so festgelegt. Diese Ärzte sagten doch glatt, dass die Möglichkeit besteht, dass Peter innerhalb dieser Zeit stirbt.

Es ist so eine harte Zeit und Peter kämpft und kämpft und kämpft und redet über seinen 65. Geburtstag, obwohl er erst 61 ist.

Trotz alledem hat er heute was für seine irgendwann bevorstehende Grabrede in eigenen Worten verfasst.

Ich bin so fertig, das kann ich Euch gar nicht sagen. Obwohl ich nicht glaube, - nein ich bin sogar davon überzeugt, dass MEIN MANN IN DIESER KLINIK NICHT STIRBT - SONDERN ZU HAUSE - weis ich doch, dass ich über kurz oder lang Abschied nehmen muß.

Wenn Peter nächste Woche wieder so schwach ist, dass er an den Therapien nicht teilnehmen kann, dann fahren wir nach Hause. An beiden Beinen tritt Flüssigkeit aus. Das wird immer mehr, immer nur Stecknadelkopf - groß, kaum zu erkennen, nur an den Kompressionsstrümpfen sieht man es dann - ein Wasser - Eitergemisch.

Leberwerte steigen, Entzündungswerte steigen. Ich bin so hilflos. Habe auch von der Stationsärztin nach dieser Nachricht eine Tablette bekommen. Den ganzen Nachmittag habe ich daraufhin geschlafen. Will ich aber nicht mehr nehmen, denn das nimmt das Problem nicht.

Ich bin im Moment einfach nur verzweifelt.


Viele Grüße

Gabi

und alles gute an alle Betroffenen und die Angehörigen
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Laufe nicht der Vergangenheit nach
und verliere dich nicht in der Zukunft.
Die Vergangenheit ist nicht mehr.
Die Zukunft ist noch nicht gekommen.
Das Leben ist hier und jetzt

(Buddha / LaoTse ?)
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