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Alt 13.08.2007, 13:43
Shakira Shakira ist offline
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Standard AW: Geht es jetzt aufs Ende zu???

Liebe Kerstin,

durch Zufall bin ich auf deine Beiträge gestoßen. Ich kann Jutta nur recht geben - versuche, dich zu verabschieden, das ist ganz wichtig. Alles noch einmal aussprechen, was man vielleicht noch sagen wollte.
Du bist diejenige, die Trost braucht. Denn, wie es so heißt:
"Den eigenen Tod, den stirbt man nur - mit dem Tod der anderen muss man leben"
Seit dem Tod meines Mannes heute vor genau 2 Monaten beschäftige ich mich mit den Fragen was beim Sterben geschieht und ob es ein Leben nach dem Tod gibt? Alles, was ich bisher herausgefunden habe, fand ich sehr tröstlich. Das Sterben an sich, der Moment, in dem man "über die Grenze" geht, ist wunder-wunderschön! Es gibt zig-tausend dokumentiere Berichte darüber.
Der Weg dahin, das ist das Unangenehme. Mein Mann hatte originär einen anderen Krebs, ist dann aber auch durch die Lungenmetastasen gestorben.
Das ist leider kein schöner Anblick - die heutige Medizin macht es aber möglich, dass der Sterbende keine Schmerzen mehr leiden muss. Mittels Morphium und Valium kann der Mensch in ein künstliches Koma versetzt werden, so dass er nichts mehr spürt und dann einfach einschlafen kann.
Rede mit den Ärzten darüber, wenn die meinen, dass es soweit ist, dass sie ihr jegliche Qualen ersparen sollen. Sie können das.
Hab keine Angst - deiner Mutter wird es unendlich gut gehen, wenn sie in Liebe gehen darf.
Du wirst diejenige sein, die leider mit der Einsamkeit und dem Schmerz, sie verloren zu haben, leben muss. Das wird dir mal besser und mal schlechter gelingen. Insgesamt kannst du dich aber immer trösten, indem du weißt, wie gut es ihr geht und dass sie dich immer hören kann.

Vielleicht (das musst du selbst entscheiden, das ist nichts für jedermann) würde es sogar dir und deiner Mutter gemeinsam helfen, ein Buch zu lesen, z.B. von Kübler-Ross "Leben nach dem Tode" - ich fand es sehr tröstlich und habe mich sehr geärgert, dieses Buch nicht schon vor dem Tode meines Mannes erhalten zu haben. Ich hätte es ihm gern vorgelesen und damit die Angst vor dem Sterben genommen.

Viel Kraft und Mut für Dich und deine Mum-
alles Liebe,
Shakira
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