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Alt 14.08.2007, 19:44
Loreena Loreena ist offline
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Registriert seit: 07.04.2007
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Standard AW: zum Sterben nach Hause

Liebe Ingrid, es ist doch gut, dass wir uns hier ausweinen und unterstützen können. Dafür sind wir doch hier.

Es ist so schlimm. Man kann nur die Zeit nutzen. Alles Liebe, das jetzt nicht gesagt wird, kann anschließend nie mehr gesagt werden. Von daher ist es gut, dass man Zeit hat, um Abschied zu nehmen; ganz intensiv.

Wenn ich zurückdenke, möchte ich meinem Mann diese Qualen auch nicht zurückwünschen, nur damit er Stunden oder Tage länger lebt. Es war genug. Er hat lange genug gelitten. Und es war aussichtslos.

Ich habe ein Bild von meinem Mann über dem Sideboard im Wohnzimmer aufgehängt. Auf dem Board stehen Blumen und eine Kerze, die gerade brennt. Außerdem liegt dort das Kondolenzbuch, ein Fotoalbum, ein Karton mit persönlichen Dingen und ein Karton mit Beileidskarten. Schade, dass man in D die Urne nicht mit nach Hause nehmen kann. Das wäre mir viel lieber, als sie auf dem Friedhof zu besuchen. So hätte ich einen Platz für alles zusammen. Es verbindet mich die Wohnung, in der er gelebt hat und in der er gestorben ist, mehr mit ihm als die Urnenwand.

Dass du Angst hast, verstehe ich. Es ging mir ja vor Kurzem auch so. Aber was für ein Segen, dass er auf der Station bleiben darf. Der Scheffe hat ja richtig menschliche Züge. *zwinker*

Ich werde weiter an dich denken und weiß, wie du dich jetzt fühlst.

Alles Liebe und Gute und viel Kraft
wünscht Loreena
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Die höchste Kraft der Seele ist die Erinnerung.
(Renan Demirkan)
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