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Alt 26.08.2007, 01:04
sanne2 sanne2 ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo,
ich würde mich auch gerne zu dieser interessanten Diskusion äußern, besonders Christians Antwort auf Dirks Fragen möchte ich auf meine Weise beantworten!
Christian gab Dirk den Rat auf seine innere Stimme zu hören und zu vertrauen, denn mit diesem Gefühl würde man selten einen Schiffbruch erleben.
Bei uns war das leider nicht der Fall. Im Juli 2003 erhielt meine Mutter ihre Lungenkrebsdiagnose und wir waren natürlich alle ziemlich fertig. Nicht genug damit, zeigte mein Mann mir drei Monate später seine doch schon gut tastbare Geschwulst am linken Oberschenkel. Da sie hart und nicht verschiebbar war ahnte ich da schon böses und riet ihm eindringlich sofort einen Arzt aufzusuchen. Mein Mann weigerte sich strikt, da er bereits lange Fehlzeiten wegen einer anderen Krankheit in der Firma vorzuweisen hatte.
Nun bin ich überhaupt nicht Gottesgläubig erzogen worden, manchmal bedaure ich es doch, sonst hätte ich auch etwas in dieser Situation gahabt, an das ich mich hätte festhalten können.
Ich bin also an diesem Abend mit dem Gedanken ins Bett gegangen, dass der liebe Gott ganz bestimmt nicht so unfair ist und meinem Mann UND meiner Mutter diese Diagnose zumuten würde. Bei diesem Gedanken wurde ich ganz ruhig und verlor meine Ängste. Ich hatte in dieser Nacht wunderbar geschlafen. Könnte man das als die innere Stimme auslegen, auf die man vertrauen sollte? Hätte mein Mann mir vertraut, würde es ihn heute nicht mehr geben, denn es war Krebs.
Das sind unsere Erfahrungen zu diesem Thema. Trotzdem beneide ich die Menschen die an etwas glauben können, denn dann hat man etwas, was einem in schlimmen Situationen Halt gibt.
Liebe Grüße
Sanne
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