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Alt 26.08.2007, 16:29
Lea S. Lea S. ist offline
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Standard AW: Woher kommt BSDK?

Hallo,
ja, die Ursachenforschung .... Leider ist die Wissenschaft noch nicht so weit, konkrete Gründe für die Entstehung von Krebs benennen zu können, obwohl die Genforschung schon erstaunliche Erkenntnisse gewonnen hat, was z.B. die erblichen Risikofaktoren angeht.

Noch immer ist es aber so, dass nicht geklärt ist, warum Zellteilungsprozesse so "aus dem Ruder laufen", dass daraus ein bösartiges Geschehen entsteht, das seine eigene, ungute Dynamik entfaltet und Krebspatienten produziert. Immerhin wissen wir um eine Fülle sog. Risikofaktoren, wie Rauchen (für die meisten Krebsarten), Sonne (Haut), Umweltbelastungen usw. Trotzdem erkrankt nicht jeder Intensivraucher, Sonnenbadender oder chemischen Substanzen ausgesetzter Mensch. Selbst wenn also - für den Einzelnen - ein erhöhtes Risiko feststellbar ist, so bedeutet dies eben nicht, dass die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung für den Einzelnen bestimmt werden könnte. Wie viele Fälle hatten wir hier schon im Krebsforum, wo Menschen an BSDK erkrankt sind, die NICHT geraucht, getrunken oder auffällig ungesund gelebt hätten. Nein, vorläufig wird DIE Krebsursache noch nicht manifest gemacht werden können.

Lieber Volker: Ich finde es sehr positiv und bewundernswert, dass Du die Erkrankung zum Anlass genommen hast, für Dich ungünstige Lebensumstände zu ändern. Aber - bei allem Respekt - ich halte es für äußerst problematisch (gerade bei Krebsekrankungen) dem Betroffenen die (Mit)Verantwortung für seine Erkrankung und Gesundung aufzubürden, obwohl diese Vorstellung viele Sympathiesanten hat. Es wird nicht wenig über "Krebspersönlichkeiten" psychologisiert, die förmlich prädestiniert für eine Krebserkrankung wären Ich meine damit hier jetzt nicht den Hardcore-Raucher, sondern über den meines Erachtens untauglichen Versuch, bestimmte Persönlichkeitsmerkmale mit einem vermuteten Krebsrisiko gleich zu setzen. Und ich meine auch nicht die "Verantwortung", die darin besteht, sich maximal mögliche Informationen über die Erkrankung zu besorgen und aktiv die angezeigten Therapien aktiv mit zu gestalten. Sondern ich meine eine Haltung, die - auf eine schlichte Formel gebracht - meint: Wer Krebs kriegt, ist selber schuld. DAGEGEN würde ich mich allerdings ganz energisch verwahren" (Volker: vielleicht überspitze ich hier Deinen Ansatz, aber Dein Beitrag hat mich sozusagen zu meinen Ausführungen allgemeinerer Art angestiftet).

Klar, es hat schon etwas Verführerisches, wenn man sagen könnte, wer nur wirklich will bleibt oder wird gesund. Die Zahlen sprechen leider eine andere Sprache. Ich kann mich erinnern, einmal etwas zu einer Studie im Bereich Brustkrebs gelesen zu haben: Untersucht wurden die mittleren Überlebenszeiten von Patientinnen, die die medizinische Standardtherapie durchliefen, im Vergleich zu Patientinnen, die darüberhinaus andere begleitende Schritte unternommen hatten, wie z.B. Teilnahme an Selbsthilfegruppen usw. Ergebnis: Die Überlebenszeiten waren nicht unterschiedlich; die Gruppe mit den sonstigen begleitenden Maßnahmen hatte aber eine deutlich bessere Lebensqualität. Genaueres weiß ich jetzt nicht mehr.

Ich persönlich glaube nicht, dass der Wille Berge versetzen kann, soweit es das Besiegen einer Krebserkrankung angeht, obwohl ich es gern glauben würde. Zu ganz überwiegenden Prozenten sind wir noch immer auf die Möglichkeiten der herkömmlichen Medizin angewiesen und unser Beitrag als Erkrankte besteht hier vor allem in der aktiven Mitarbeit bei der Therapie. Wie gesagt: das ist meine persönliche Einschätzung als selbst Betroffene, die durchaus Interesse auch an alternativen Ansätzen hat.

Allen eine bestmögliche gesundheitliche Verfassung eine trotz aller Widrikeiten positive Lebenseinstellung, Lea
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