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Alt 18.06.2003, 17:41
Gast
 
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Standard furchtbare Atemnot

Liebe Angela,

ich fühle mit dir - meine Mutter ist vor fünf Wochen auf ganz ähnliche Weise gestorben wie Dein Vater. Ich war die ganzen Wochen, eigentlich Monate, bei Ihr, habe zuhause meistens in ihrem Zimmer geschlafen. Leider musste sie einige Tage vor ihrem Tod ins Krankenhaus, sie sollte dann eigentlich wieder heimkommen. Ich war immer an ihrem Bett, habe ihre Hand gehalten, in den kleinen Pausen zwischen den Atemzügen ist mir oft das Herz stehen geblieben. Während ihres letzten Atemzuges habe ich nicht ihre Hand gehalten, saß nicht direkt an ihrem Bett sondern auf dem Stuhl und habe gerade meine Füße hochgelegt und blödsinnig Kekse gegessen. Das wird mich auch immer verfolgen, aber ich habe schon oft gehört, dass Sterbende manchmal offenbar darauf warten, alleine zu sein. Liebe Angela, du warst doch auch sonst immer da. Vor allem habe ich den Eindruck, dass Du Deinen Veter sehr geliebt hast und ihm deshalb auch sehr nah warst, was doch das Allerwichtigste ist.
Ich leide auch schrecklich darunter, dass meine Mutter gerne noch gelebt hätte, dass sie nicht sterben wollte und weiss nicht recht, wie ich damit klarkommen soll. Habe deshalb das Kein-Trost-Thema eröffnet. Vielleicht können wir uns allein dadurch ein bisschen helfen, dass wir uns nur austauschen und wissen, dass wir nicht alleine sind mit unseren ängsten, trauer, schmerz und allem.
Alles Liebe,
L.
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