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Alt 26.09.2007, 20:26
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2007
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Standard AW: Es gibt Wunder

Liebe Melanie,

ich hatte auch schon ähnliche Gedanken. BK ist so vielfältig wie wir Frauen. Dieses Forum ist eine klasse Informations-, Trost- und Aufmunterungsgemeinschaft, aber es kann einen am Anfang ganz schön verschrecken. Man tastet sich ja erst langsam an eine solche Diagnose mit all ihren Dimensionen heran.

Gleichzeitig vermisste ich auch Krankheitsverläufe, die optimistisch stimmen. Das Problem ist halt, dass keine in die Zukunft sehen kann. Ohne jetzt negativ klingen zu wollen: In ein paar Jahren kann es bei uns allen wieder ganz anders aussehen. Doch auch ich will meine (bisher) positive Geschichte beisteuern:

Ende März 2007 wurde bei mir rechts ein Tumor diagnostiziert: 2,1 cm groß, G2, 1 Mikrometase in einem Wächterlymphknoten, HER2-neg, hormonpositiv, wenn auch nicht sehr ausgeprägt. Meine Gynäkologin besorgte mir sofort einen Stanztermin am nächsten Morgen in einem BZ, wo die Chefärztin Kassenpatienten selbst betreut. Ich wurde sehr intensiv aufgeklärt, holte mir eine Zweitmeinung ein und entschied mich für eine neoadjuvante Chemo. Nach der 3. FAC war der Tumor nur noch 0,8 cm groß, nach der 1. von 3 Taxotere-Sitzungen (die 4. Chemo also) war im Ultraschall nichts mehr zu sehen.

Auch die Operation ergab, dass vom Tumor nur noch Narbengewebe übrig war, das Tumorbett wurde lt. Pathologe sauber herausgeschnitten. Die Narben unterm Arm und an der Brust (1 Uhr im inneren Quadranten, also direkt am Dekolleté) sehen richtig "hübsch" aus. Bis auf die 2. Chemo, bei der mich heftige Übelkeit plagte, hatte ich außer Müdigkeit und schmerzendem Verdauungstrakt kaum Nebenwirkungen: keine Knochenschmerzen, kein Schorf am Kopf, keine kaputten Fingernägel. Die Haare gingen nach der 2. Chemo aus, fingen aber kurz vor der 5. wieder zu wachsen an.

Während der ganzen Therapie wurde ich von einem engagierten Ärztinnenteam m.E. optimal betreut. Heute lernte ich "meine" Radiologin kennen. Auch sie nahm sich fast eine Stunde Zeit für die Aufklärung, ein guter Start. Morgen geht es weiter, hoffentlich bleibt alles so positiv.

Ich sehe meine Ärzte als meine Verbündete bei der Krebstherapie, aber werde auf jeden Fall weiter alle Therapievorschläge kritisch hinterfragen und mir stets selbst eine eigene Meinung bilden. Aber hey, bisher läuft es gut!

Ich drücke allen die Daumen und freue mich auf mehr gute Neuigkeiten.

Alles Liebe

Gilda
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