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Alt 30.09.2007, 05:23
Benutzerbild von Michaela68
Michaela68 Michaela68 ist offline
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Registriert seit: 01.09.2005
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Standard AW: fängt die Sterbephase an od. ist Valeron schuld?

Hallo Ihr Lieben,

mein Vater ist heute verstorben, es ging alles sehr schnell, 16 h Schwächeanfall, er rannte zum Bett, liess sich fallen und verdrehte die Augen und er hatte Luftnot. Der Notarzt war sehr schnell da, durch das Dopamin ging es ihm schon im Krankenhaus eine kurze Zeit später, aber nur mit dieser Atemmaske. Kein Blutdruck war mehr messbar und er hatte blaue Nägel. Habe ihm bestimmt 1 Stunde die Hand mit meiner Hand gewärmt. Merkwürdigerweise habe ich immer kalte Hände durch meinen Eisenmangel. Heute waren sie heiss und meine Stirn. Die Nägel sind auch wieder rosa geworden. Der Arzt holte uns raus und meinte, ob wir Patienenverfügung habe, wir verneinten. Er erklärte uns, dass mein Vater evtl. eine Lungenentzündung hat und es passieren könnte, dass er stirbt. Er fragte uns, ob wir eine künstliche Beatmung wollten. wir konnten nicht entscheiden, mein Vater hat fest daran geglaubt, wieder gesund zu werden. Der Arzt hat dann ganz lieb meinen Vater gefragt, ob er ein Antibiotikum haben wolle, er erklärte ihm, dass es anschlagen, aber auch nicht anschlagen könnte und bei schlechterem Verlauf fragte er ihn auch nach der Beatmung. Mein Vater schaute ganz ungläubig und fragte verzweifelt, was der Arzt den meine und dann sagte mein Vater sie sollten alles versuchen. Um 18:30 /19:00 waren wir auf Station, typisches Sterbezimmer, kalt, unpersönlich. wir redeten noch und ich sagte noch, wie scheiße alles ist. Eigentlich wollte mein Vater, dass wir nach Hause fahren, er regte sich noch fürchterlich unter seiner Maske auf, wir sollten ihn nicht aufregen und fahren. wir sind sitzen geblieben. Um 19:50 riss er sich die Maske runter und sagte, er bekäme keine Luft mehr, ich rannte zur Schwester und die nahm sich noch richtig Zeit bis die mal in die Hufe kam. So schnell, sie sagte, ihr Vater stirbt jetzt und ich renne zurück. Drei vom Personal stehen an der Tür, gucken uns zu, ich hab mich über ihn gebeugt und seinen Kopf gehalten, ihn angelächelt und ihm gesagt, er brächte keine Angst haben, er käme gleich auf einen schönen weg, er solle sich fallen lassen. Ich hörte nur meine Mutter schreien, geben sie ihm Sauerstoff, was sie dann auch tat. Meine Mutter hat ihm die Hand gehalten, sie konnte in dem Moment keine Hilfe sein, sie weinte. Komischerweise war ich ganz ruhig. Das Gesicht krampfte mehrere Male und innerhalb von ca. 5-10 Min war es vorbei, ich glaube, er ist ganz sanft übernommen worden, wir haben ihn zur Hälfte gebracht und von da wurde er ebenfalls sanft übernommen, er schloss die Augen und tat seinen letzten Atemzug.

Irgendwie bin ich noch in Trance, kann gar nicht richtig weinen, schlaflos, es ist 5:17. Ich muss schreiben, bin noch etwas geschockt - keine Ahnung. Zum Glück hat meine Freundin meiner Mutter eine Beruhigungstabl. gegeben, für heute hat sie genug erlebt, sie
wird gut schlafen.

Unendlich traurige aber auch glückliche Grüße, denn er hat nur heute richtig Schmerzen in der Hüfte gehabt und war noch nicht einmal richtig bettlägerich. Seine Gesichtszüge waren entspannt, als er die Augen schloss.

Michaela
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