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Alt 29.10.2007, 11:37
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallo Wölkchen,

ja, die KK-Foren haben offenbar gerade leichte technsiche Probleme. Deshalb auch mein 3-fach-posting. War keine Absicht.

Zitat:
Zitat von wölkchen Beitrag anzeigen
Meine Familie hat Probleme. Richtig. Manches läuft sicher total daneben und einige leiden auch darunter. Aber, Stefan, es ist meine Familie! Verstehst du nicht, dass das auch Zusammenhalt bedeutet?
Ich empfinde deine Äußerungen teilweise als sehr kalt und kränkend.
Wenn ich sie habe, werde ich näher auf deinen Beitrag eingehen.
Ich wollte dich nicht angreifen oder kränken! Aber du hattest doch diesen thread mit diesem Betreff eröffnet und gefragt... wenn du meine Position dazu als känkend empfindest, dann blende sie einfach aus. Du musst ihr ja nicht folgen.

Wie du so richtig sagtest, liegt die Entscheidung ohnehin bei deiner Mutter. Und du musst halt schauen, inwieweit du damit leben kannst. Leid tut mir nur dein Bruder. Der kann das als Minderjähriger nämlich nicht. Der muss aushalten, was kommt :-(

Dass ich oft (hier in den KK-Foren erst recht) als "herzlos" gelte, ist mir bekannt. Vielleicht beruhigt es dich, dass ich über diese "Herzlosigkeit" nicht nur theoretisiere. Ich kenne schwere Depris mit suizidalen Phasen. In solchen Phasen haben Depressive mit Alkoholikern sehr viel gemeinsam: sie sind völlig egoistisch, verantwortungslos, selbstmitleidig, uneinsichtig in ihre Krankheit, hasserfüllt von Rachegelüsten... und sie lassen es an den Menschen aus, die sie am meisten lieben - terrorisieren sie und ziehen sie irgendwann mit in den Abgrund. Meine Frau hat mit mir damals das einzig richtige gemacht: sie war (in ihrem Eigeninteresse, daran nicht zu zerbrechen) so "herzlos", mich vor die Wahl zu stellen: entweder stationäre Behandlung in der Klinik - oder Rauswurf aus der gemeinsamen Wohnung. Also ging ich in Behandlung. Das war gut, und ohne ihre "Hartherzigkeit" wäre es nie passiert.

Muss jeder selbst wissen. Dazu finde ich einen Spruch ganz treffend: "Es gibt immer tausend Gründe dafür, nichts zu ändern und weiter zu leiden. Aber nur einen einzigen für eine Veränderung: man hält es einfach nicht mehr aus."

Bei euch liegt es an deiner Mutter, diesen Zeitpunkt abzupassen. WAs ich mit dem "sie hat das verdient" meine, versuche ich nochmal etwas freundlicher zu formulieren: Zu jeder Beziehung zwischen Menschen, und wenn sie noch so verkorkst ist, gehören mehrere: it takes two to tango. Und ich bin der festen Überzeugung, dass es bei Menschen oft so etwas wie einen "Wiederholungszwang" gibt. Soll heissen: sie führen Situationen, unter denen sie früher gelitten haben, selbst wieder herbei (z.B. mit der Wahl der Partners). Sei es als "Täter" oder "Opfer". In der Hoffnung, es diesmal "besser zu machen". Und das "wollen" oder "müssen" sie wegen ihrer Befindlichkeit so lange tun, bis sie es schlichtweg nicht mehr ertragen können. Wenn das nicht mehr geht, werden sie handeln müssen. So oder so.

Du musst auf meine postings auch nicht näher eingehen. Das, was bei euch jetzt passiert, hat starke Parallelen zu meinem Schwiegervater. Und seine Frau war ähnlich drauf wie deine Mutter. Ich kenne das also mit etwas Distanz. Und weiss genau, dass das keine rationale Frage ist, zu der man die "richtige" Lösung findet, wenn man nur lange genug "diskutiert" :-( Da müßt ihr tun, was ihr tun müßt. Völlig egal, was ich oder sonstwer ausserhalb eurer Familie dazu sagt.

Viele Grüße,
Stefan
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