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Alt 16.07.2003, 08:52
Gast
 
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Standard wie kann ich moralisch unterstützen?

Hallo Diana,
ich wollte Dir auch ein paar Tipps & Hinweise geben. Ich kann es eigentlich nicht verstehen, daß Ihr eure Mutter was "vorspielt". Ich glaube ganz fest, daß die meisten Menschen diese "gestellte" Gefühle spüren & durchschauen. Aber jeder muss für sich das richtige finden. Aber mir ging es so ähnlich mit meinen Kindern als wir die Diagnose meines Schwiegervaters vor 20 Monaten bekommen haben (Lungentumor, 2 Gehirnmetastasen, Stadium iv). Meine Schwiegereltern haben uns VERBOTEN, es meinen Kindern zu sagen (damals 9 und 6 Jahre alt). Diese psychische Belastung, nicht nur die Diagnose selbst, sondern auch meinen Kindern was zu verheimlichen, war enorm! Ich habe damals mit einer Kinderpsychologin gesprochen, die mir klar gemacht hat, ich muss meinen Kindern nichts vorspielen, nur weil ich die Wörter Krebs und Tod nicht benutze. Es ist ganz wichtig, auch den Kindern gegenüber seine Sorge und Schmerz, ja sogar Tränen nicht zu verheimlichen. Sie spüren es sowieso, Kinder sind Parabolschlüssel für "echte Gefühle". Du kannst ihnen einfach erklären, das Du dir Sorgen machst weil es deine Mutter so schlecht geht und weil Du ihr nicht helfen kannst. Und, gaaanz wichtig, wenn sie Fragen haben, nicht anlügen. Wenn sie fragen, ob Oma sterben wird, kannst Du ganz ehrlich antworten "Natürlich stirbt die Oma, alle Menschen sterben irgendwann, nur wissen wir nicht, wann. Kein Mensch weiß das." Ich hoffe, ich habe Dir wenigstens ein bißchen helfen können. Und hier schreiben, ich finde es ganz wichtig, daß Du wenigstens hier "Gesicht zeigen kannst". Ich fühle mit Dir.
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