Liebe Gracia,
es tut mir so leid, was du aushalten musst. Könntest du den Mut aufbringen, mit ihm darüber zu reden? Versuchen ihm klar zu machen, dass er nicht allein unter dieser schrecklichen Situation leidet? Dass auch du am Ende deiner Kräfte bist? Du tust alles, was in deiner Macht steht, um ihn zu unterstützen, da zu sein, zu helfen. Aaaaber du bist nicht schuld dass er krank ist, und er kann dich so nicht behandeln. Vielleicht findest du die Kraft und den Mut, ihm einen Brief zu schreiben. Das ist oft einfacher, als sich gegenüber zu stehen. Es ist leichter, die richtigen Worte zu finden. Es ist klar, dass er in dieser Ausnahmesituation keinen Boden mehr unter den Füßen hat, aber dich fertig zu machen, ist ungerecht und gemein.
Versuch ihm zu erklären, dass es auch für dich ein Alptraum ist. Aber irgendwann wirst du allein zurück bleiben und wirst weiterhin den Schmerz fühlen, während er gehen kann. Ihm sollte aber klar sein, dass wenn er geht, er bei dir durch sein jetziges Verhalten noch größeren Schmerz verursacht.
Vielleicht ist es auch so, dass er sich bewusst von dir (oder dich von sich) lösen will, um es dir leichter zu machen. Das es aber dadurch schlimmer wird, verdrängt er vielleicht. Dieses Verhaltensmuster kenne ich aus dem Freundeskreis. Es tut allen Beteiligten unendlich weh. Und wenn es einem klar wird, tut einem die mit Aggression verschwendete Zeit einfach nur leid.
Ich wünsche dir, dass du die Kraft findest. Und wenn es nicht funktioniert, dann hast du es wenigstens versucht.
Fühl dich ganz fest gedrückt