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Alt 18.12.2007, 09:24
Sunshine77 Sunshine77 ist offline
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Standard Es geht zuende...

Hallo Zusammen,

Meine Tante leidet ja seit ein paar Monaten an einem kleinzelligen Lungenkrebs, der bei Entdeckung schon gestreut hatte in Knochen, Haut und Leber. Sie bekam Chemo aber der Krebs wucherte weiter, bis das Gehirn auch betroffen war und sie dann 10 Ganzkopfbestrahlungen bekam. Danach war sie öfter mal verwirrt, aber der Zustand ansich ließ sich mit Schmerzpflaster und Tropfen aushalten. Sie selber spielte alles immer runter, konnte sich nie damit auseinandersetzen was da wirklich los war.

Am Wochenende dann plötzlich die dramatische verschlechterung der Schmerzen, so dass sie Morphium bekommen hat. Sie wurde müde und die Gedanken wurden schwerer, aber man dachte das hängt eben mit dem Morphium zusammen. Den nächsten Tag lag sie nur noch im Bett vor Schmerzen und Müdigkeit, wollte nicht essen und trinken, war aber noch ansprechbar bei Zeiten.

Gestern nun die dramatische Verschlechterung ihres Zustandes. Sie ist apatisch, wimmert aber wohl bei Berührung und kann nicht mehr wahrnehmen wann sie auf Toilette muss. Ihr Mann ist völlig überfordert und überläßt sie sich die meiste Zeit sich selbst.

Der Arzt ist gekommen und meinte, es sei nun das Endstadium und wir müssen uns auf das schlimmste nun gefaßt machen - er könne nichts mehr für sie tun. Ein Einweisen ins Krankenhaus sei nicht mehr möglich und so kommt nur eine Pflegehilfe vorbei um mit dem nötigsten zu helfen, denn er wisse nicht ob es nur 1 Tag oder mehrere dauern wird Ich versteh das nicht... Daheim wird sie regelrecht sich selbst überlassen von ihrem Mann, nur Nachbarn schauen gelegentlich nach ihr und das weiß der Arzt auch noch!) Warum kann sie denn nun nicht ins Krankenhaus auf eine Palliative Station? Warum muss das Ende nun so stattfinden? Natürlich bin ich mir sicher, dass sie lieber daheim sterben würde, aber warum unter solchen Umständen? Ich bin wirklich geschockt, so wie die anderen Verwandten auch, denn keiner hat mit einem solchen doch so plötzlich schnellem Ende gerechnet. Glaube so traurig wie wir alle doch sind, so hoffen wir alle jetzt nur noch, dass das Ende so schnell wie möglich kommt damit sie nicht weiter leidet und keine Schmerzen hat. Dieser verdammte Krebs...

Ich bin so traurig und dennoch muss ich daheim meine Tränen vor meinem Kind verbergen... Weihnachten steht vor der Tür und sie soll jetzt noch nicht wissen was los ist. Ein Spagat für meine Seele und ich weiß nicht wie ich das aushalten soll. Frage mich immer wieder ob ich nun nächste Woche zu einer Beerdigung werde gehen müssen und fürchte mich vor dieser Situation so wahnsinnig. Ich bin selber nervlich sehr angegriffen zur Zeit und gesundheitlich nicht i.O. - wie soll ich das alles nur verkraften, noch dazu die ständigen Gedanken an meine allerliebste Tante die fast wie eine Mutter für mich ist...
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