Thema: Er gibt auf
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Alt 28.12.2007, 23:31
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holli holli ist offline
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Standard AW: Er gibt auf

Hallo Kerstin,
ich kann dich nur zu gut verstehen. Mein Papa hatte sich "damals" im März 2007 auf die Chemo gefreut. Nach der Chemo wollte er gar nichts mehr. Weder Essen noch aus dem Bett gehen. Ich dachte, das kann doch nicht sein. Druckte ihm Bilder von den Kindern aus und hängte sie an den SChlafzimmerschrank. Ich glaube, die hat er nie gesehen. Später, als er tot war (er starb im April 2007) las ich im Arztbericht, dass er eine ausgeprägte FATIGUE hatte. Das ist eine Begleiterscheinung bei Chemopatienten; Schläfrigkeit, Lustlosigkeit, alles egal ... lies mal im Internet nach. Vielleicht erklärt das einiges. Ich kann dich verstehen, wenn du deinen Vater am liebsten gleich in die Klinik bringen willst. Klar, wer würde das nicht wollen. Aber such mal das Gespräch mit ihm. Nicht als die Tochter, die ihm unbedingt helfen will und in die Klinik schaffen möchte. Sondern als Tochter, die versucht ihn zu verstehen. Frag ihn nach seinen Ängsten und ob er das Gefühl hat, es nicht zu schaffen. Das kostet mit Sicherheit Überwindung, aber es wird dir vielleicht helfen. Wir hätten mit meinem Vater viel offener reden müssen ... aber wer ist im nachhinein nicht schlauer. Ich drück dich ... Steffi
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