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Alt 01.01.2008, 23:06
Elke1967 Elke1967 ist offline
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Standard AW: Was kann ich für ihn tun

Liebe Michaela, liebe Mel, bei meinem Papa war das anders. Eigentlich war der Krankheitsverlauf bei ihm so ähnlich wie bei vielen was man hier so liest. Aber irgendwie passte er sonst in gar kein Schema und vieles war bei ihm so anders als wir es vorausgesagt bekamen. Papa starb zwar nicht unerwartet, aber dennoch für alle plötzlich in der Nacht zum 06.11.07. Am 05.11. waren wir ihn bis zum späten Abend besuchen. Mama und ich wie immer, aber sowohl meinen Sohn hatte ich mittags und die Große abends mit dabei. Papa war wie immer, wir erzählten viel, er fragte die Kinder nach ihrem Schultag, Plänen und sonstigen Vorhaben. Er war voll orientiert und an allem interessiert. Nur Appetit hatte er an diesem Tag keinen. Wir gingen gegen 20.15 Uhr nachdem wir ihn wie stets "bettfertig" gemacht hatten. Es wurde unter Papas Anweisung alles platziert, Tee, Labello, Wecker usw. Dann wählte er noch sein TV-Programm für den Abend, jeder bekam sein Bussi und er freute sich auf unseren nächsten Besuch...
Um 04.22 Uhr bekam ich dann den Anruf der Klinik, dass Papa verstorben sei. Der Pfleger sagte uns bei unserem Eintreffen, Papa sei etwas verwirrt gewesen, er habe eine "Taube" gerufen, keiner konnte mit diesem Begriff aber etwas anfangen. Papa sei dann wieder eingeschlafen und beim nächsten Rundgang, es sei ca. 1/2 Stunde später gewesen, tot vorgefunden worden. Mich hat das sehr betroffen und traurig gemacht, "Taube" war keine Verwirrung, so hat Papa schon immer meine Mama genannt. Er hatte also meine Mama gerufen und keiner wußte mit diesem Begriff was anzufangen. Ich muss dazusagen, dass wir bei seinem vorherigen Klinikaufenthalt bei ihm übernachten durften, so war es also nicht so daneben, dass er uns nachts in der Klinik vermutete.
Es war also anders als bei seinem Leberkoma im Juli. Da war er zwar nicht verwirrt, aber sehr schläfrig. Auf Ansprache antwortete er stets korrekt aber sehr sehr müde. Das steigerte sich innerhalb der nächsten Stunden und abends war er dann ins Koma gefallen.
Liebe Michi, liebe Mel und allen anderen hier, ich wünsche euch eine gute Nacht und grüße bis demnächst
Elke
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