[SiHa]

Zwei gefühlsmäßig und lebensmäßig chaotische Wochen neigen sich ihrem Ende zu. Und das ist auch gut so.
So schlecht wie am Dienstag ging es mir schon lange nicht mehr. Zittern, hyperventilieren und das Gefühl, dass es mich zerreisst. Es tat mir so leid, weil es nicht (nur) um sie ging. Wenn man auf einer Trauerfeier ist, muss man doch an den Menschen denken, der dort gerade beerdigt wird, oder? Aber schon während der Rede in der Kapelle musste ich so häufig an Dich denken und nicht an Sie. Und der Pfarrer sprach von Hoffnung und von Gott und ich hätte ihn am liebsten zusammengeschrien! Ich war so wütend auf ihn, weil er wollte, dass man das alles ertragen und verstehen soll irgendwie. Man muss wohl auf Gott vertrauen. Kann ich nicht. Will ich nicht. Ist vorbei mit Gottesvertrauen. Am Grab war es aber am schlimmsten. Ich hab da runter geschaut und gedacht, Du liegst dort. Ich musste mich richtig zwingen, mich von ihr zu verabschieden, an sie zu denken. Denn sie hat es verdient. Danach bin ich dann schnell, schnell weg und zu Dir geeilt. Ich wollte einfach nur bei Dir sein. Zumindest so nah wie möglich.