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Alt 10.02.2008, 22:55
WolfgangB WolfgangB ist offline
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Registriert seit: 18.09.2007
Ort: Raum Braunschweig
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Daumen hoch AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo an alle im Forum.

Ich habe Eure Erfahrungsberichte mit Sutent gelesen und möchte nun über meine Erfahrungen berichten.
Meine Vorgeschichte:
Mein Alter 47Jahre (möchte gern 60 werden)
1/2007 Entfernung der li. Niere mit einem 1750g schweren "Anhängsel"
7/2007 auf CT Feststellung eines 4,5cm grossen Rezidiv´s am li. Nierenstamm. Weiterhin 3 Metastasen in der Lunge von 3-9 mm Grösse.
10/2007 Entfernung des Rezidiv und 12 Lymphen (9 mit Befund) wobei die Bauchspeicheldrüse "angekrazt" wurde und ich 3,5 Wochen künstlich Ernährt werden musste. Ab 11/2007 nehme ich Sutent 50mg und befinde mich z.Zt. im 3. Zyklus. Die IMT wurde bei mir nicht angewandt, da ich ein sogenanntes "Pappiläres NZK" habe, und somit gleich mit Sutent begonnen wurde.
Nun zu meinen Erfahrungen:
In den ersten 10 tagen dachte ich, der "Krug" mit den Nebebwirkungenn geht an dir vorbei.Leider jedoch nicht. In den Händen und den Fusssohlen begann es zu schmerzen. Zum Ende jedes Zyklus, also in der lezten Woche waren die Schmerzen am schlimmsten. Ab dem 10-12 Tag begann es, dass ich glaubte, meine Frau kann nicht mehr Kochen. Das Essen schmeckte nach nichts mehr. Beim Frühstücksei bemerkte ich, dass ich soviel Salz draufstreuen konnte, wie ich wollte, der Geschmack sich jedoch nicht änderte. Schliesslich streute ich mir das Salz direkt auf die Zunge und musste feststellen, dass ich auch nichts schmeckte. Aha, dass Sutent. Ab dem ca. 14. Tag begannen Die Mundschleimhäute zu "Rebellieren". Man hat das Gefühl, sich mit einer heissen Brühe den gesammten Mundraum verbrannt zu haben. Ab der 3. Woche entzündete sich dann die Kopfhaut. Viele kleine Pusteln, die juckten. Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, Stimmungsschwankungen.........kommen auch noch dazu. Fazit, richtig gut gings mir eigentlich nicht.

Dann kam zum Ende des 2. Zyklusses das Vergleichs-CT
Ergebnis----Die Metas in der Lunge sind auf dem neuen CT nicht mehr sichtbar . Plötzlich sind alle Nebenwirkungen schlagartig nicht mehr so schlimm. Man fängt an, sich mit ihnen zu arangieren. Da ich süss und scharf schmecke, Kochen wir in der Zeit, wo der Geschmacksinn nachlässt, viel frisches Gemüse. Das Gemüse schmeckt man bedingt durch den Eigenzucker recht gut. Dem entzündeten Mundraum begegne ich mit nicht ganz so heissen getränken und handwarmem, Kohlensäurearmen Mineralwasser. Auch das Einreiben des Mundraumes mit Rosenhonig (altes Hausrezept meiner Schwiegermutter) hat sich als sehr lindernd herausgestellt.
Wir Betroffenen wissen alle, dass ich nicht geheilt bin, aber sind das nach Niedersclägen ohne Ende nicht endlich mal gute Nachrichten. Ich Arbeite sogar wieder. Und noch ein Tip gegen Stimmungstiefs. Jeder kennt aus der Vergangenheit schöne Situationen, an die man sich gern erinnert. Sucht euch 2 der schönsten heraus und Denkt an sie, wenn es Euch besonders schlecht geht. Ihr werdet merken das Eure Mundwinkel ohne das ihr euch dagegen wehren könnt, nach oben gehen. Und für einen kleinen Moment sind die grössten Sorgen verschwunden.
So, genug geschrieben. Ich will hoffen, dass ich dem einen oder anderen mit meinen Erfahrungen weitergeholfen habe und sage zu allen Leidensgenossen:
Kopf hoch und nicht unterkriegen lassen.

Gruss
Euer Wolfgang