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Alt 05.08.2003, 17:12
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo ihr Mäuse,

es ist wie immer schön und traurig zugleich, wenn ich sehe, dass andere Menschen dieselben Gefühle beschäftigen wie mich.

Damaris,
meine Mutter bekam ihre Erstdiagnose im Dezember 2002 (Lungenkrebs), wurde operiert, bekam Chemo, wurde als geheilt entlassen. Dann ging es ihr gut. Im März 2003 dann der Rückfall und die Mitteilung, man könne nichts mehr tun. Ich denke, bis etwa Ende Mai ging es ihr dann aber noch gut. Doch dann produzierte der Tumor wieder diese Unmengen an Schleim, so dass sie nachts keine Ruhe mehr fand und alle 10 Minuten ausspucken musste. Am schlimmsten waren dann die letzten zwei Monate. Wie sehr, dass wird mir manchmal erst jetzt klar. In der Situation selbst hat es mich manchmal zwar auch fast zerrissen, aber ich war so im Stress, so damit beschäftigt, für Mama da zu sein, dass … ja, wie beschreib ich´s…
Das Leid für mich nicht mehr so offensichtlich war.
In den letzten Tagen merkte ich ab und an, dass tief in mir eine Erleichterung steckt, die ich nie für möglich gehalten habe. Direkt nach ihrem Tod war davon nichts zu spüren. Doch nun, einige Wochen später, wenn ich an bestimmte Situationen denke oder von anderen Menschen lese, deren Angehörige krank sind und die gerade die Zeit des Bangens und Hoffens durchmachen, ertappe ich mich bei dem Gedanken „Gott sei Dank ist das vorbei“.
Und dann merke ich erst, wie entsetzlich schlimm die letzten Monate tatsächlich waren, wie sehr Mama sich gequält hat. Das war wirklich eine furchtbare Zeit.

Pfff, ich würde ja noch mehr schreiben, aber in meinem Zimmer ist es so unerträglich warm, ich muss mich jetzt erstmal irgendwie abkühlen.

Liebe Grüße, natürlich auch an Kiki und Mia und alle anderen Leser und Schreiber!
Katrin
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