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Alt 27.02.2008, 09:23
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Standard AW: magenkrebs mit lebermetastasen

Liebe Silke,

die Antwort, die Du Dir erhoffst, wirst Du hier nicht finden.

Es gibt die Möglichkeit einzelne Lebermetastasen zu entfernen, durch "Verkochen", oder "Vereisen" usw. Eine Chemotherapie selber kann entweder alle Tumorzellen entfernen und damit eine (quasi-)Heilung erreichen.

Ansonsten liegt es leider in der Natur der Sache, daß immer nur eine bestimmte Zellart getötet wird. Ansonsten wäre die Chemotherapie ein Heilmittel und man müßte nicht mehr operieren. Dadurch sieht es dann aus, als ob ein Tumor kleiner würde oder zumindest nicht mehr wächst. Leider gibt es aber eben andere Zellarten im Tumor, denen die Chemo nichts anhat. Quasi evolutionär sterben die nicht-resistenten Zellen dann nach und nach ab, teilen sich also weniger und erzeugen die gerade beschriebenen Bilder des Kleinerwerdens und Stillstehens, während die anderen, vielleicht zuvor nur wenig vorhandenen, Zellen anfangen sich zu teilen. Irgendwann gibt es dann nur noch diese Zellen, und dann kommt der Punkt, an dem die Chemo nicht mehr wirkt. Es sind nur noch Zellen da die auf die Chemo nicht ansprechen und sich teilen. Das heißt, ein Stillstand ist immer zeitlich begrenzt, wenn der Tumor nicht komplett verschwindet. Je nach Chemo sind das natürlich Monate bis Jahre. Und wenn der Fall eintritt, kann sofort eine andere Chemo eingesetzt werden.

Du schreibst nicht, wo Dein Cousin in Behandlung ist. Man könnte sich noch eine zweite Meinung bei Prof. Seeber, Essen, westdt. Tumorzentrum einholen. Er hat hier in Westeuropa die größte Erfahrung bei der Chemotherapie von Magencarcinomen und mehr Möglichkeiten, als andere Ärzte/Kliniken (Zulassungsfragen).

Darüber hinaus sollte man sich auch fragen, ob Dein Cousin die Chemo möchte. Nicht selten erlebt man, daß Patienten in diesem Krankheitsstadium ohne Chemo, z.T. wesentlich, länger leben als mit. Zudem ist die Lebensqualität eine ganz andere. Allerdings sind diese Fragen meistens sehr schwer. Man denkt oft erst nach dem Tod anders darüber.

Scheißkrankheit.

vG,
KL
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