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Alt 03.03.2008, 10:31
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Standard AW: Rezidiv und DOCH operabel

Hallo Petra,

entschuldige vielmals, ich hatte Deinen Beitrag fundamental falsch verstanden: Ich hatte das so verstanden, daß man operiert und dann praktisch ohne Abrede den weiteren Vertrag widerruft. Also raus aus dem OP und dann kündigen. Das fand ich barsch.

Aber Du meintest das gar nicht so. Deshalb tausendmal Entschuldigung! Natürlich kann man sicherlich etwas anderes aushandeln.

Zu der Zweiklassenmedizin: Es gäbe gar nicht die Ressourcen alle optimal zu behandeln. Es gibt für die schwierigen Fachgebiete einfach zu wenig Ärzte. Selbst die 10% privat Zahler haben ja schon fast Kapazitätsprobleme. Wenn jetzt 10mal so viel optimal betreut werden müssten, würden alle schlechter stehen. Die 10%, die zuvor optimal behandelt wurden, müßten jetzt auch anstehen, die anderen 90% würden theoretisch eine Behandlung erhalten, aufgrund der Patienten pro Arzt aber doch nicht. Keiner hätte etwas davon. Unter den gegebenen Bedingungen ist also unterm Strich die Zweiklassenmedizin noch am optimalsten, weil sie die wenigsten "Opfer" fordert. Jeder kann sich privat zusatzversichern und die Leistungen einkaufen, und zwar sehr günstig. Und jeder, der vorher nicht in die günstige Versicherung investiert, kann diese Leistungen hinzukaufen. In einem staatlichen System hätte Brittas Vater nicht einmal die Option, weil er sich den OP-Platz mit hunderten anderen teilen müsste. Abgesehen davon, daß in einem anderen System Izbickis und Büchlers sicherlich schon längst dorthin gegangen wären, wo nun einmal ein Großteil der guten Ärzte in Deutschland verschwindet. Und dann müssten wir in der Schweiz oder England komplett selber bezahlen.

Bei Licht betrachtet, und wenn man alle emotionalen Komponenten herausnimmt, ist unser System ziemlich gut (die gesetzl. Versorgung ist auch weltspitze, egal wie man sie runterredet).

In Brittas Fall ist es m.E. ohnehin so, daß die Krankenkasse in Regress genommen werden kann, da die Operation lebensnotwendig ist (und nebenbei preiswerter als eine palliative Behandlung).

Liebe Petra, entschuldige also bitte meinen Beitrag!

Viele Grüße,
KL
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