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Alt 09.08.2003, 13:43
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Sandra,

etwas kann ich zu dem kleinen Themenschlenker auch sagen. Meine Schwester und ich kämpfen auch gegen die Trockenheit auf dem Friedhof. ;-)

Mein Vater hält sich bei der Grabbepflanzung ganz raus. Er wohnt inzwischen bei seiner Freundin, 2 Autostunden von uns und dem Grab entfernt. Er geht nur noch sehr selten hin. Am Anfang wollte er nicht akzeptieren, das seine Kinder beim Grabstein und der Bepflanzung auch gern ein Wörtchen mitreden wollen. Mit Kompromissen hat er so seine Schwierigkeiten, meine Mutter hat immer klein bei gegeben, damit sie ihre Ruhe hat. So leicht machen wir es ihm natürlich nicht.

Meine Schwester und ich möchten es so schön wie möglich machen und eben auch mal von der üblichen "das macht man so"-Bepflanzung abweichen. Was die Freunde und Bekannten von meinem Vater dazu sagen, will ich lieber gar nicht wissen. Am Anfang fragte eine Freundin meiner Mutter, ob wir denn das Datum auf dem Stein nicht lieber weglassen wollen. Dann könnten die Leute auf dem Friedhof nicht sehen, wenn man zum Geburtstag oder Sterbetag mal keine Blumen hingestelt hat. Wieeeee?
Als wenn ich das je versäumen würde und wenn dann denke ich doch wohl trotzdem an meine Mutter und was irgendwelche Leute auf dem Friedhof dazu sagen könnten ist mir doch völlig egal?!

Mir ist das Grab auch sehr wichtig, meine Mutter soll es schön haben. Vielleicht denkt unsere Generation da einfach anders.

Zu den Trauerkarten kann ich nur sagen, ich selbst habe keine einzige bekommen, nicht mal von den Eltern meiner Freunde. Das fand ich schon schade. Meine Schwester hat ein paar bekommen. Aber der Rest ging an meinen Vater, das stimmt schon. :-( Eine ganz liebe war dabei, von den Eltern eines Grundschulfreundes von mir. Sie wohnen in der Nachbarschaft, das fand ich sehr nett., die war auch an uns alle gerichtet.

Lieben Gruß.

Tanja
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