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Alt 09.08.2003, 20:53
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Katrin,
ich habe schon wieder vergessen, daß Deine Mutti erst vor 5 Wochen eingeschlafen ist.
Das ist alles noch so frisch und trotzdem spendest Du sogar mir/ uns Trost.
Du kannst stolz auf Dich sein !
Vergiß bitte nie, daß ich hier immer für Dich da bin, wenn Du es willst.
Verstehen würde ich aber auch, wenn Du von all dem hier, dem Schreiben, Lesen mal ne Auszeit brauchst.
Ich hab sie jedenfalls damals gebraucht.
Aber jeder trauert anders, das liest man ja immer wieder.
Du fragst mich, ob es schlimm sei, wenn die Trauer das Leben bestimmt.
Ja, natürlich, im Moment hab ich zwar bei mir etwas das Gefühl, aber es ist ja auch „erst“
ein Jahr her und wenn ich vielleicht nach 5 Jahren noch jedes Wochenende 2 Tage im Bett verbringen würde, da die Lustlosigkeit wieder mal gesiegt hat, dann würde ich laut um Hilfe rufen. Aber so.... ich merke einfach, noch etwas Zeit zu brauchen. Immer wieder rüttelt mich der Gedanke, auch mein Leben ist zu kurz, um mich jeden Feierabend, jedes Wochenende abzukapseln und meine Ruhe haben zu wollen nicht richtig ist.
Manchmal kann ich gegen diesen Wunsch nichts tun, aber ich merke langsam, ganz langsam werden diese schlechten Tage seltener, ganz langsam.

Du hast am 4. September Geburtstag ? Ooooch, da bin ich wech, im Urlaub !
Hmmm, naja, aber in meinem kleinen ;-) Gehirn ist er schon mal vorgemerkt.

Als ich das mit dem Video las ........... weißt Du, vor ca. 5 Wochen, habe ich mit meinem Papa auch ein Video angeschaut und als ich meine Mutti gesehen habe, da habe ich echt mit den Tränen gekämpft, weil ich daran denken mußte „wenn man damals schon gewußt hätte“.
Es war so eigenartig, ich bin froh, daß es diese Aufnahmen gibt, weil ich trotz der Tränen, die kullerten, es genoß meine liebe Muttili anzuschauen, sie lächeln zu sehen, weil sie gerade so eine Art Kanufahrt in einem Vergnügungspark machten.
Und jetzt muß ich noch was loswerden:
Meine Mutti rief mich, oft im Büro auf meinem Handy an, wie es ihr geht.
Manchmal verpaßte ich den Anruf und sie sprach auf den AB. Einen Anruf speicherte ich in meinem Sprachspeicher des Handys ab.
Dieser Anruf ist noch immer dort. Ihre Stimme „ Hallo Sandra ................. Tschüß, bis später“
Manchmal tipse ich auf den Knopf und höre ihre Stimme, sie gibt mir Kraft.
Manchmal tipse ich auf den Knopf, sie spricht und es tut unendlich weh, weil sie mein !
„Tschüß bis später“ nicht mehr hören kann.

Liebe Katrin,
Tschüss, bis bald !
Herzliche Grüße
Sandra
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