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Alt 12.08.2003, 00:20
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Alessa,
immer wieder lese ich einen Satz von Dir und könnte dazu schreiben, schreiben, schreiben.
Schon einmal hab ich hier gesagt, daß ich hier im Forum nie ganz ehrlich war, immer meine Gedanken und Gefühle in Watte gepackt habe, auch wenn es mir schlecht ging.
Auch jetzt schaffe ich es nicht, zu schreiben was ich wirklich fühle.
Es hat nichts mit den Zeilen, die ihr hier schreibt, zu tun, einzig allein mit meinem Leben,
so wie ich es jetzt führe.
Wenn ich den Mut hätte, würde ich am liebsten jetzt auf den Balkon gehen und es hinaus in die Nacht schreien........“Ich halte es nicht mehr aus“
Immer wieder gehe ich mit diesem Gedanken auch hier rein ins Forum, lese und werde dann ruhiger, ich habe auch schon mal geschrieben, es geht mir etwas besser.
Aber dieses Gefühl hält nie lange an. Es ist immer wieder dieser Alltag und das sich so viel um dies und jenes dreht.
Wahrscheinlich bin ich mal wieder zu ungeduldig, erwarte Wunder was meine Verfassung betrifft.
Ich suche immer noch nach Antworten und habe immer noch keine Lust auf professionelle Hilfe. Manchmal werde ich bestärkt noch nicht „reif“ dafür zu sein, habe immer wieder das Gefühl mir selber helfen zu können.
Wie Du schon schreibst, meine Mieze kann ich einschläfern lassen. Dieser Entschluß hat mich vorm wochenlangen Grübeln abgehalten. Du hast so Recht, dieser Verlust, wann auch immer, wird erneut meine geliebte Harmonie ins Wanken bringen.
Sandra, die Harmoniesüchtige........im Büro am liebsten mit jedem gut auskommen, obwohl es so unterschiedliche Typen gibt.
Typen, die ich auf den Mond schießen könnte, aber was mach ich, immer schön freundlich sein. Selber schuld, oder?
Ich hab den Wunsch zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und bin erst dann bereit für die nächsten „Aufgaben“.
Am liebsten würde ich ganz weit weg.......
Ich würde Dir sooo gerne etwas schreiben, was Dir hilft, Dir Mut macht, Dich anstupst.....

„Gibt Dir das Leben eine Zitrone, mach Limonade daraus“

es stimmt doch, oder ?
Wir müssen das schaffen, es kann doch nicht sein, daß unsere Väter unser Leben so sehr bestimmen. Was ist denn in 20 Jahren, wollen wir dann sagen „ach hätt ich doch“ ?
Dann sind 20 Jahre unseres Lebens vorbei ?
Ich kann im Moment an keine Heirat denken, nicht daran auf eine Hochzeitsfeier , den Geburtstag eines Freundes zu gehen, weil mich all dies Lachen, Kichern, Feiern immer noch quält, aber ich weiß ich kann so nicht noch Monate zubringen, mich abkapseln.
Alessa meinst Du nicht wir schaffen das ?
Vielleicht sollten wir damit anfangen unseren Vätern offen zu sagen, was uns nicht gefällt ?
Hast Du einmal schon zu Deinem Vater gesagt, wie sehr Du Deine Mutter vermißt ?
Ich nicht.
Ich hab ihm nicht mal ein einziges Wort entgegnet, als es für ihn selbstverständlich war, daß meine Schwester und ich aufs Erben verzichten. Es war für uns kein Thema , aber trotzdem waren wir traurig, daß er nicht mal gefragt hat, wie wir beide drüber denken.
War in Eurer Familie eigentlich das Erbe ein Thema ?

Nun muß ich aber mal noch ne ganz andere Frage loswerden, neugierig wie ich bin.
Was machst Du eigentlich freiberuflich, Architektin oder so was ?
Ich weiß nicht mehr genau, ob Du schon mal was geschrieben hattest ?

Alessa, ich hoffe bald wieder von Dir zu hören ! !
Gute Nacht,
Sandra
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