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Alt 22.08.2003, 00:05
Gast
 
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Standard 5 Zentimeter sind kein Todesurteil

Hallo, Robie, es gibt - so wie ich das sehe- keine unnötigen Behandlungen. Es gibt nur aufgrund der Unkenntnis der Ärzte zuviele falsche Behandlungen mit der Frau als Versuchskaninchen. Würde der Chemosensivitätstest konsequent angewendet, denn er existiert ja, dann würde sehr schnell festgestellt werden, bei wem Chemo wirken kann und bei wem nicht. Im letzteren Falle bräuchte dann natürlich die Chemo ja auch garnicht erst als Therapie eingesetzt werden. Da gäbe es natürlich dann andere Möglichkeiten. Ich bin überzeugt davon, wenn Ärzte ein bißchen innovativer denken würden, müßten Frauen weniger unter den harten Behandlungsmethoden leiden. Und je mehr und je besser sie informiert sind, umso mehr können sie bei ihrer Behandlung mitbestimmen und sich eben nicht alles überstülpen lassen. Klar ist jede Krebs-Behandlung belastend, aber wenn Ärzte sich mehr auf die einzelne Frau einstellen würden (und eben nicht nach internationalem Standard, sprich Schema-F agieren würden), dann könnte meiner Meinung nach endlich die individuelle Behandlung Einzug in Deutschland halten. Momentan werden wir brustkrebsbetroffenen Frauen nämlich alle über einen Kamm geschoren und das finde ich nicht richtig.
Der Artikel sagt ja eben ganz klar, daß es total unterschiedliche Ausprägungen von Brustkrebs gibt, warum werden wir dann immer noch nach Schema-F behandelt? Wollen wir uns nicht mal langsam mit Wissen und einer gehörigen Portion Selbstbewußtsein gegen die Weißkittel, die ja doch keine Götter sind, wehren? Ich wäre sehr dafür! Denn mit dem, was ich jetzt weiß, würde es mir nie wieder passieren, daß ein Arzt über mich hinweg mir eine Therapie aufdrängt, die dann möglicherweise sowieso nutzlos ist, weil sie eben nicht individuell genug ist.
Ich hab letztens 10 Bücher "das Brustbuch" von Susan Love bestellt und an alle diejenigen Frauen verschenkt, an denen mir was liegt und die nicht betroffen sind. Ich habe eine liebevolle und freundschaftliche Widmung eingeschrieben, damit sie sich immer erinnern werden (auch wenn ich vielleicht mal nicht mehr bin), von wem sie das Buch haben. Ab und an hake ich mal nach und sage einfach, lies doch mal dieses Kapitel oder jenes, dann können wir wenigstens auf einer gemeinsamen Basis über alles reden. Das finde ich wichtig, daß meine Freundinnen mich mit meiner Krankheit auch verstehen und nicht immer nur sagen, ich versteh nur Bahnhof! Da liegt es doch auch in unseren Händen, in unserem Umkreis aktiv zu werden und unser Wissen unter die Frauen zu bringen. Folglich, ran an den Speck, denn mit dem fängt frau Mäuse!
Herzlichst Monika :=)
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