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Alt 29.04.2008, 16:04
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Nun hat`s meinen lieben Papa auch erwischt.............Guten Tag erstmal.

Hallo Ihr Alle,....................schon wieder Hiobsbotschaften von uns...........mein Vater wurde ja vor einer Woche innerhalb der jetzigen Klinik von der medizinischen Frührehaabteilung auf die Allgemeine Chirurgie verlegt........denn man wollte ihm endlich die Riesenrückenwunde vernähen,- und die mit Staphylokokken verkeimte Wunde nachsäubern,- also die Wundränder...totes Gewebe abschneiden.

Haben Sie auch gemacht,- leider gab es dabei heftige Nachblutungen und er mußte gleich wieder zurück in den Op,- in der darauffolgenden Nacht dasselbe,- und gestern,- genau eine Woche nach eben benanntem Vorfall,- das Gleiche wieder...........nämlich Wundrandbeschneidung der Schlauchwunde unterhalb der jetzt vernähten großen Brustraumwunde,- wieder ne Arterie beim schneiden verletzt,- wieder dolle Nachblutungen und wieder ab in den OP,- anschließend eine Nacht Wachstation,- also kleine INtensivstation um ihn zu beobachten,- heute wieder Rückverlegung auf die normale Chirurgische.

Sein Rehatraining findet also seit über einer Woche nur geringfügig statt,- vielzuwenig gezieltes Training um seine körperlichen Fehlfunktionen zu verbessern,- deswegen fragte ich gestern den Oberarzt der Chirurgie,- ob man meinen Vater bitte wieder auf die ursprüngliche Frührehaabteilung verlegen könne,- sobald sicher sei,- das keine Nachblutungen aus der problematischen Wunde mehr auftreten.

Da sagte dieser,- ach Ihr Vater hat jetzt wirklich ganz andere Probleme als den Sport den er versäumt,- oder seine Reizstrombehandlung für den neuropathischen rechten Fuß.

Ich mußte schlucken und sagte,- ja was hat er denn für Probleme von denen wir nichts wissen??

Antwort: Als wir heute vor einer Woche hier im OP die große Wunde vernäht haben,- fiel uns eine Hautveränderung neben der Wunde auf,- also außen auf der Haut...nicht im Wundbereich,- auf dem rechten Schulterblatt in etwa, -die uns verdächtig vorkam...........jene haben wir entnommen und gerade eben aus dem Labor erfahren,- daß es sich hierbei um eine Metastas auf der Rückenhaut handelte.............................am Samstag wurde wegen der Rückenwunde die noch offen ist,- also die kleinere,- aber leider infizierte eben, ein CT von vier Seiten gemacht um nochmal zu sehen,- ob sich im Brustraum die alte Eiterfistel wieder gefüllt hat.............hat sie Gottseidank nicht,- also muß man keinen Ablaufschlauch hierfür legen...................aber:

Der Doc sagte,- das CT vom Samstag ist noch nicht fertig ausgewertet,- es ´könnte theoretisch ja sein,- daß da noch mehrere Metastasen zu sehen sind............................-------------BUMM.........ich konnte erstmal gar nichts mehr sagen,- da es mir wirklich die Sprache verschlagen hat.

Nun können wir aufgrund der ganzen Probleme die er während des septischen Schocks entwickelt hat ihm keinesfalls die notwendige 9-wöchige Chemo zumuten,- das schrieb ich ja schon,- weil er um es mal so zu sagen körperlich immer noch "ober-end-fertig" ist......................eine Chemo zum jetzigen Zeitpunkt würde ihn wohl eher umbringen.....und dann nützt es uns oder ihm auch nichts mehr,- wenn die eine oder andere Metastase sich ggfs. verkleinern sollte.

Tja, -soviel zu uns..................Dieser Albtraum hört einfach nicht auf,- er muß auf mindestens 6 Baustellen gleichzeitig kämpfen.

Hat auch wieder einen Pleuraerguß entwickelt,- das zeigte das CT schonmal,.......gestern sollte eigentlich punktiert werden nach der Wundsäuberung,- aber aufgrund der durch die Nachblutungen notwendig gewordenen kleinen OP natürlich nicht auch noch stattfand.

Tja,- wie man es auch dreht und wendet,- mein Dad hat wirklich die doppelt und drei---ach doppelt und 6-fache A......karte gezogen.

Gestern kurz vor der kleinen Not-OP sagte er etwas was er seit Erwachen aus dem künstlichen KOMA und seiner über Wochen extrem wackeligen Lebenserwartung noch nicht gesagt hatte...................."ach,- laßt mich doch in Ruhe,- warum kann ich nicht einfach in Ruhe sterben,- wozu bin ich überhaupt nochmal aus dem Koma erwacht, wäre doch nur alles schon zu Ende.

Und: Mein Vater weiß nichts von der entfernten Hautmetastase,- die ja somit eine Fernmetastase zu sein scheint, -da nicht in greifbarer Nähe des Ursprungstumors.

Habe heute einen Termin mit der Psychoonkologin dort im Krankenhaus vereinbart für kommenden Montag,- um mal darüber zu sprechen,- wie und wann und ob überhaupt man ihm das jetzt überhaupt sagen sollte???

Was meint Ihr???

Er kämpft doch seit 7 Wochen vornehmlich darum wieder auf die Füße zu kommen,- kann immer noch nicht allein laufen,-stehen,- geschweige denn gehen,- oder sich gar den Hintern abwischen............keine Kraft in den Extremitäten,- Nervenstörungen durch die Blutvergiftungen,- Schmerzen hier und auch da und jetzt soll ich ihm das ganz unverblümt so sagen: " Hey Papa ...übrigens Dein Krebs ist wieder zurück..............nachdem Du ihn grad drei Monate los warst......bzw. glaubtest ihn loszusein???"

Was soll ich tun.........und wann ............und wie???

Was wenn er so verzweifelt,- daß er gar nicht mehr auf die Füße kommen will???

Ich weiß bald nicht mehr,- was noch alles kommt,- und wann und wie dicke vorallen Dingen......

Na ja, -wollt's Euch nur mitteilen...........................hoffe bei Euch sieht's besser aus???

Ganz liebe Grüße von

einer völlig geschockten Marion.
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