ERFAHRUNGEN VON LEBENSBEDROHLICH ERKRANKTEN MENSCHEN
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Titel:
Leben im Angesicht des Todes
Untertitel:
Menschen mit Krebs, HIV-Infektion/AIDS und Multipler Sklerose erzählen
Herausgeber: Markus Nicolaou
Verlag: Rowohlt, 1993
ISBN 3-499-19353-1, Taschenbuch, 192 Seiten
Im Buchhandel vergriffen, antiquarisch erhältlich via www.eurobuch.com oder amazon
Zu diesem Buch
Fünf Frauen und sechs Männer erzählen dem Herausgeber ihre Geschichte. Sie tun das, weil sie an einer der lebensbedrohenden Krankheiten Krebs, Multiple Sklerose oder HIV-Infektion/Aids erkrankt waren.
Die vom Tonband - unverändert - übertragenen Geschichten sind nicht in der Art sattsam bekannter Illustriertenstories konstruiert, sondern erstaunlich freimütige Lebensgeschichten. Wohl wissend, dass sie eines Tages vielleicht doch an ihrer Krankheit sterben können, berichten hier Menschen darüber, wie sie ihre Erkrankung »überlebt« haben. Sie zeigen uns, dass es nicht darum geht, den Tod zu besiegen, ihn als Feind zu betrachten, sondern zu lernen, nach der Diagnose einer lebensbedrohenden Krankheit konstruktiv weiterzuleben. Das Beeindruckende an diesen Lebensberichten ist, dass fast alle Betroffenen nach Phasen tiefer Depression und großer Veränderungen es gelernt haben, ihr Leben wieder aktiv zu gestalten.
Der Herausgeber Markus Nicolaou wurde 1956 in London geboren, lebte anschließend auf Zypern, seit seinem siebten Lebensjahr in Ber¬lin. Seit 1981 Diplom-Psychologe, arbeitete er in verschiedenen Bera¬tungsstellen und schloss mehrere Therapieausbildungen ab. Seit sie¬ben Jahren arbeitet er in Berlin als niedergelassener Psychotherapeut.
Inhalt
11 Einleitung
14 «Viel wichtiger ist, dass ich normal weiterlebe. Ich bin ja so ein Floh und kann nicht stillsitzen» Frau Petzold, 39 Jahre,, Industriekauffrau, vor 18 Jahren an Multipler Sklerose erkrankt
28 «Am schlimmsten war die Vorstellung, ich bin positiv und er ist negativ»
Herr Schön, 36 Jahre, Industriekaufmann, vor siebeneinhalb Jahren HlV-positives Testergebnis, seit 6 Jahren Diagnose Aids
40 «Bis ich überhaupt auf meine innere Stimme hörte, das hat ganz schön lange gedauert» Herr Schwarz, 38 Jahre, Computerfachmann, vor 7 Jahren an Hodenkrebs erkrankt
54 «Mein Mann und ich sind nach dem Besuch bei diesem Professor Krebs essen gegangen» Frau Sternberg, 58 Jahre, Übersetzerin und Schauspielerin, vor zehn Jahren an Brustkrebs erkrankt
72 «Ich bin wie ein Stehaufmännchen» Herr Klein, 33 Jahre, Architekt und Sozialarbeiter, seit 7 Jahren HIV-positives Testergebnis
89 «Ich kann in der Gruppe alles wegschmeissen, Frust und Ärger und alles, was mich belastet» Frau Leber, 31 Jahre, Sekretärin, seit zehn Jahren HIV-positiv
105 «Auf einmal fühlte ich ganz tief in mir, es gibt Gott, es gibt Jesus Christus, alles hat seinen tieferen Sinn» Frau Drela, 54 Jahre, Angestellte im Ministerium für kulturelle Fragen, Zimmermädchen und Putzfrau, heute berentet, seit zwölf Jahren an Krebs erkrankt, 198o an Gebärmutter-,1984 an Brust- und 1988 an Knochenkrebs
119 «Ich mache manchmal so fünfzig oder sechzig Kilometer am Tag mit dem Fahrrad»
Herr Weber, 37 Jahre, Handelskaufmann, seit 9 Jahren HIV-positiv
136 «Da kann ich durchaus mit dem Rad heranfahren, und dann suche ich mir eine sehr schöne Bank aus, mit einem sehr schönen Ausblick»
Herr Ranft, 32 Jahre, Mechaniker, vor achtzehn Jahren an Multipler Sklerose erkrankt
150 «Da bin ich sogar baden gegangen, habe mich an der Luftmatratze festgehalten»
Frau Engel, 36 Jahre, Bankkauffrau und heute berentet, seit 8 Jahren an Multipler Sklerose erkrankt
170 «Ich war so schlapp - einmal konnte ich überhaupt froh sein, dass ich in den Cäciliengärten 150 Meter herumlaufen konnte» Herr Arndt, 34 Jahre, Architekt, vor fünfeinhalb Jahren an Hodenkrebs erkrankt