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Alt 13.05.2008, 20:51
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Registriert seit: 15.02.2008
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo ihr Lieben,

da kommt je richtig Leben in die Bude ...

Die letzten Einträge fand ich sehr interessant. Es spiegelt sich immer wieder, wie unterschiedlich das Begreifen der Krankheit ist, wie unterschiedlich die eigenen Ängste und der Umgang innerhalb der Familie damit.

Ich bin froh, nun ein bißchen aus dem Feuer geraten zu sein. Jeder geht eben wirklich anders damit um. Ich bezeichne mich selbst - und wenn ich meine Mama jetzt frage - ja, sie stimmt zu, wir sind realistische Optimisten mit Kämpfergeist. ... sie hat ergänzt: Fantasten auch noch

Ich versuche mal, das zu erklären: Wir kennen die Realität und die Normalität. Normalität bedeutet nun mal, dass es bei dem überwiegenden Teil in einer bestimmten, sich ähnelnden Weise gelaufen ist. Das bedeutet aber auch, dass es einen Teil gibt, bei dem es eben anders verlaufen ist. Wir kennen die Gefahr, ziehen in den Krieg und scheissen drauf ob die gegnerische Gruppe größer zu sein scheint. Manchmal wirkt alles groß wenn man auf dem Rücken liegt. Am nächsten Tag, bei Licht sieht es manches mal wieder anders aus.

Auch wenn ich Alex Beitrag sehr gut finde, kann ich auch Mouse mit ihrer bei mir so beliebten Fausthammer Methode (sorry, ), also der herrlich ehrlichen, offenen und völlig ungeschminkten Meinung absolut verstehen.

Wir kennen alle hier die rein medizinischen Verläufe. Wir wissen aber auch alle, dass es immer noch das Beste heraus zu holen gilt. Es sind die Beispiele derer, die allen Mut machen indem sie sich immer wieder hier zeigen. Eben die, die doch noch ein Schnippchen schlagen konnten.

Eines ist mir noch wichtig: Sicher stimmt es, dass es leichter ist wenn man es schafft, eine positive Einstellung zu gewinnen. Aber mir persönlich ist es inzwischen zuwieder dass jeder von einem Krebskranken erwartet, dass er positiv denkt. Da hat Mouse es - wenn auch hart - schon auf den Nerv getroffen. Es wird nicht gestattet dass man einmal traurig oder depressiv ist - obwohl jeder derjenigen, die die Ratschläge verteilen sicher auch das ein oder andere Mal in einem Loch sein würde.

Ich finde, man sollte so sein, wie es einem danach ist. Genau dann sind Freunde und Familie da um das Licht anzumachen oder eine Hand für den Aufstieg anzubieten.

Mir fällt dazu ein Spruch ein, Hinfallen ist keine Schande, liegenbleiben schon. Gerade diese Gefühlswechsel finde ich wichtig. Vor allem auch wichtig dass man sie durchleben darf und nicht ständig gemassregelt wird wie man selbst die Situation anzugehen und zu empfinden hat. Das - finde ich -wäre letztlich ein Maulkorb für die Gefühle.
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Liebe Grüße - Bibi
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Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
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