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Alt 15.05.2008, 11:02
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Beiträge: 1.751
Standard AW: Möchte mich vorstellen und ein liebes Hallo...

Hallo Manuela,
alles wichtige wurde Dir ja bereits geschrieben. Ich schließe mich dem gern an, möchte aber etwas ergänzen.

Ich pflege einen Tumor in der Größe von 2 - 3 cm als "schön klein" zu bezeichnen. Die Wahrscheinlichkeit, daß er gestreut hat, ist ziemlich klein, aber nicht auszuschließen. Deshalb müssen die Untersuchungen gemacht werden, die Hans genannt hat.
Mein Tumor vor 7,5 Jahren war 8 - 10 cm groß, nach Durchmesser also etwa 3 x so groß wie Deiner, nach Volumen aber 25 - 30 x!
Und . . . ich hatte mindestens 12 Lungenmetastasen.
Und . . . ich lebe!

Ich habe meinen Krebs nie als Feind bezeichnet! Er ist ja aus Zellen meines Körpers entstanden. Der kam nicht einfach so von außen zu mir, sondern aus mir heraus.
So habe ich mich und den Tumor gefragt: Warum bist du zu mir gekommen? (nicht: warum zu mir?) Und ich habe eine Antwort bekommen, kurz und deutlich: liebe dich!
Ja, das hatte ich wohl vergessen, hatte mich zu sehr über manches gegrämt, andere für wichtiger genommen als mich selbst und mich zu wenig um mein seelisches Wohlergehen gekümmert.
Das ist jetzt anders. . .
"Es ist Frühling und alles blüht." Na also!

Am Abend vor der Operation habe ich mir gesagt: entweder wache ich in jener wunderbaren Welt wieder auf, in der es keine Schmerzen gibt . . . aber das wollte ich meiner Lebensgefährtin nicht antun.
Oder ich wache in dieser Welt wieder auf, in der es noch so vieles zu lernen und zu entdecken gibt. Das war mir eindeutig lieber.
3 Monate später haben wir geheiratet.

Wovor sollte ich Angst haben? Sterben ist kein Versagen, auch wenn manche Ärzte so tun. Und Schmerzen im Endstadium einer Krebserkrankung müssen nicht sein! Dagegen gibt es genügend gute Schmerzmittel.
Also: wovor sollte ich Angst haben? Angst macht krank.
Irgend jemand meinte sogar: es gibt überhaupt nur eine Krankheit, nämlich die Angst.

Und da ich meinen Krebs nicht als Feind sehe, kann ich auch nicht gegen ihn kämpfen.
Kämpfen kostet Kraft. Meine Kraft aber brauche ich zum Leben!

Fazit: Lebe einfach! Nimm Dir vom Leben, was Du brauchst. Du nimmst ja niemandem etwas weg! Für alle ist genug da!
Liebe Dich! Wenn andere das können (dich lieben), dann gibt es keinen Grund, es selbst nicht zu tun.

Liebe Grüße
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (15.05.2008 um 13:19 Uhr)
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