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Alt 10.06.2008, 17:14
parallele parallele ist offline
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Standard AW: Bin dann mal weg!

Oh Mareike,

herausgerissen fühlst Du Dich und allein. Kann mich erinnern, dass ich damals, obwohl ich selbst diesen Schritt eingeleitet hatte, neben allen Ängsten noch die Angst vor der eigenen Entscheidung, vorm Mut bekam und eher bedrückt und ohne Zuversicht angefangen habe und mich sehr verlassen fühlte, mich aber auch sehr elend und dadurch doppelt hilfsbedürftig fühlte.

Es hört sich so an, als ob Patienten in Deiner Klinik erst einmal keinen Kontakt zu ihren Angehörigen haben dürfen? Das stelle ich mir sehr schwer vor.

Falls doch: könnt Ihr telefonieren? Sag ihm, dass Du Heimweh hast nach ihm und Deinem Zuhause.
Schreib ihm einen Brief.
Vielleicht tut Dir sogar ein Brief gut, in dem Du alles aufschreibst, aber den Du erst nach Ende Deiner Zeit übergibst!

Du willst für Dich einen Weg aus Depression, Angst, Krankheitsnöten finden. Dazu muss man sich sehr auf sich selbst konzentrieren, andere, Ehepartner, Kinder, Eltern kommen vielleicht nur am Rande vor. Das verunsichert auch, wenn man doch sonst zu Zweit oder in Familie gewesen ist, wo der Beschäftigung mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen Grenzen gesetzt gewesen sind. Es ist eine Umstellung. Wieder zu sich finden.

Der Anfang ist gewiss nicht leicht. Die neue Umgebung, verschiedene Ärzte, Pflegepersonal, Therapieangebote an unterschiedlichen Orten, Medikamente und nicht zuletzt Mitpatienten - an all das muss man sich erst einmal gewöhnen. Du wirst Unterstützung und Kraft finden, aber das braucht etwas Zeit.

Ich wünsche Dir, dass Du bald ein Stück Geborgenheit an diesem Ort findest und tröste Dich aus der Ferne!



die parallele
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