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Alt 27.06.2008, 13:23
Strubbel Strubbel ist offline
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Standard AW: Leberkrebs im endstadion

Mensch Biene,
zahlt das denn nicht die Kranken- oder Pflegeversicherung? Und wieso ist Deine Schwester runtergestuft worden? Geht es ihr denn in irgendeiner Weise besser? Das verstehe ich einfach nicht. Diese Diagnose und man schmeißt einer totkranken Person noch Knüppel zwischen die Beine? Das ist so unfair.

Mein Vater war bis Anfang der Woche in der niedrigsten Pflegestufe. Der Arzt von der Pflegeversicherung hat sich letzten Monatag meinen Papa nur angeschaut und hat gesagt, die nächste Stufe (2?) sei kein Problem. Der Typ war wohl sehr nett und hat keinerlei Fangfragen gestellt. Sobald es schlimmer würde, sollten wir bescheid sagen, wegen der nächsten Stufe.
Ansonsten bekommt mein Vater alles von der Kasse bezahlt (Bett, Toilettenstuhl, Dekubitusmatratze, Sauerstoffgerät, Zusatznahrung (über Infusion), Caritas). Unser Arzt schreibt alles auf, wir müssen nur einen Eigenanteil leisten. Vielleicht sprecht Ihr mal mit dem Arzt? 1000 € Eigenanteil, wow, das ist ja der Hammer, wer kann sich das denn leisten? Die spinnen wohl.

Gestern war mein Papa zur Chemo, jetzt hat er zwei Wochen „Ruhe“. Die Frau des Onkologen hat zu meiner Mutter gesagt, mein Papa bekäme die Chemo solange er das wünscht, irgendwann käme der Zeitpunkt an dem er los lässt, und selber einsieht, dass es keinen Zweck mehr hat, es wäre aber noch nicht so weit.
Ihr habt die Erfahrung ja leider schon machen müssen, der Spruch: „Wir können nichts mehr tun“ ist soooo grausam, wie erträgt man das bloß? Und dann noch solch ein junger Mensch wie Deine Schwester?
Ist jetzt die Frage, was besser ist, ein Arzt, der ehrlich sagt, wir machen nichts mehr, oder einer, der weitermacht und damit die Hoffnung aufrecht erhält….

Als ich das schreckliche Ergebnis der Magenspiegelung gelesen habe, liefen mir die Tränen runter, eshat mich sehr getroffen, Biene, das habe ich nicht erwartet. Da schreiben wir uns nun, suchen Tipps im Internet, in Foren, machen uns Sorgen und können doch so wenig für unsere Lieben tun.
Aber schön, dass man hier nicht alleine mit seinen Problemen ist.

LG,
Anja
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