Ärzte Zeitung, 01.07.2008
Anklage wegen Krebswundermittels
Billiges Galavit aus Russland soll teuer an Krebspatienten verkauft worden sein
KASSEL (dpa/eb). Wegen Betruges und Wuchers mit dem so genannten Krebswundermittel Galavit sollen drei Männer mehrere Jahre in Haft. Eine Gruppe von fünf Männern soll das russische Aufbaupräparat Galavit, das nur wenige Euro kostet, massenhaft für Tausende Euro verkauft haben.
Die Staatsanwaltschaft forderte vor dem Kasseler Landgericht jetzt siebeneinhalb Jahre Haft für den mutmaßlichen Kopf der Gruppe. Ein Arzt soll sechs, ein Journalist dreieinhalb Jahre in Haft.
Die fünf Männer sollen das Medikament Galavit in Russland bestellt und vom Sommer 2000 an in einer Klinik in Nordhessen todkranken Krebspatienten verabreicht haben. Den Kranken sei laut Anklage gesagt worden, das Präparat stamme aus der Weltraumforschung und sei an 300 Kosmonauten und 30 000 Krebspatienten erprobt.
Die fünf sollen den Kranken in einer Klinik (etwa 8500 Euro) berechnet haben - das 26-fache des eigentlichen Preises. Fast alle der mehr als 150 behandelten Patienten sind gestorben.
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/default.aspx?sid=502047