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Alt 25.07.2008, 22:21
angie II angie II ist offline
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Registriert seit: 11.06.2008
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Standard AW: Ich brauche Unterstützung, bzw. Erfahrungsberichte

Liebe Petra!
Schön, dass du dich gemeldet hast.Hat mich ganz doll gefreut!!!! Versuche jetzt mal Worte zu finden,..........
'Wahrscheinlich war es wirklich das Beste, wieder arbeiten zu gehen. Man ist körperlich anwesend, aber sonst ist es schon schwer, sich zu konzentrieren.Aber trotzdem, es lenkt erstmal ab, Betonung liegt auf erstmal. Wenn du dann auch noch Kollegen hast, die Verständnis haben, dann ist wieder eine kleine Hürde geschafft, obwohl man da auch nicht immer gleich drauf reagieren kann, je nach Gemütsverfassung.
Ich fühlte mich immer wie in einer Vakuumdose, es war alles leer und langsam. Ich habe die Menschen um mich rum beobachtet und mich immer nur gefragt, wie können die jetzt lachen und kichern, meine Welt steht gerade still.....Ich hab immer versucht , es mir nie anmerken zu lassen (auf der Arbeit) aber, wenn dann so banale Fragen (und nie bös gemeint-ich weiss) von Patienten kamen-wie geht es ihnen, dann musste ich mich schon arg zusammen reissen und lügen......
Ganz wichtig ist, dass man nicht allein ist. Dass man jemanden hat, der einen begleitet. Und wenn man 5x dasselbe erzählt und es einem hilft und derjenige immer noch geduldig zuhört, dann ist man nicht allein. Es gibt Tage , da ist einem alles zuviel und man redet garnicht, oder man möchte wirklich erzählen.

Ich habe jetzt noch nicht den Verlust des Partners erlebt, ich kann mir vorstellen, dass das noch schlimmer ist, als wenn man die eigenen Eltern verliert. Deswegen kann ich eigentlich dazu garnichts sagen.
Ich hatte schon Probleme , in die Wohnung meiner Mutter zu gehen. All ihre Sachen, all diese Erinnerungen, ich war diejenige, die alles erledigt hatte, weil mein Vater es nicht konnte. Aber ich konnte definitiv nicht ihre Sachen ausräumen. Und das habe ich mir einfach zugestanden, jeder so, wie er kann.
Traurig ist es, wenn man bemerkt, wie unterschiedlich Freunde, Bekannte und
Mitmenschen auf den Tod reagieren. Oft kommt es einem völlig lieblos vor, aber meistens ist es nur Unsicherheit etwas falsches zu sagen und dann wird halt oft garnichts gesagt oder darüber hinweg geguckt. Und manchmal wartet man einfach nur auf ein ganz kleines liebes Wort, oder auf eine kurze Umarmung.
Petra, ich wünsche dir für morgen viel Kraft und meine Zeit wird bestimmt kommen, in der es auch eng für mich wird. Ich schreibe einfach weiter in diesem thread, oder wir schreiben per PN, auf jeden Fall dir erstmal danke für dein Angebot, denk an dich morgenTraurige Grüße angie
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