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Alt 28.07.2008, 22:59
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Standard AW: Mein geliebter Vater...

Liebe Regina,

auch wenn es nicht Deine Absicht war muss ich Dir auch gestehen, dass Deine Worte mich zu Tränen rühren.

Ja, es ist so. Du weißt ab dem Zeitpunkt des Todes, dass er Tod ist und dass Du ihn in diesem Leben nicht mehr sehen wirst. So weit der Kopf.

Aber irgendwann fühlst Du es auch. Und das ist ein sehr harter Moment, beziehungsweise eine sehr harte Zeit in Deiner Trauer.

Wirklich trösten kann ich Dich nicht und ich will es auch gar nicht. Ich denke nicht, dass es das ist was Du brauchst. Ich will Dir viel mehr raten lass es zu. Wir begleiten Dich gerne dabei, aber gehen musst Du diese wichtigen Schritte allein. Weißt Du zum vermeintlichen Trost sind die Leute in der "realen" Welt da. Es soll nicht bitter klingen. Meine Freunde haben ihr mögliches getan und tun es noch. Ich bin sooo dankbar. Aber sie wissen nicht, dass es keinen Trost gibt. Ganz anders: Meine beste Freundin deren Vater vor 4 Jahren starb weint heute auch noch, wenn ihr plötzlich bewusst wird, dass ihr Vater nicht da ist. Ich hatte bei manch einem oft nur das Gefühl, sie / er "tröstet" weil sie mit der Intensität (du fühlst es wirklich gerade ganz intensiv, gell) überfordert sind. Dann schnell ein Trostwort, damit das Thema bloß nicht vertieft wird.

Das Einzige vielleicht wirklich hilfreiche was ich Dir dazu sagen kann ist, dass diese Phase dazu gehört. Sie gehört dazu um zu erkennen, was Dein Papa Dir alles gegeben hat. Dieses Wissen in Dir irgendwann zu spüren ist dann die Kraft die Dich frohen Mutes weiterleben lässt.

Ich will keinen Kaffee mehr im Stehen trinken, nicht über Formularen hocken...

Liebe Regina, diese Worte wecken ganz heftige Gefühle in mir - ich weiß was dahinter steht...

Aber Du bist ganz toll für Deine Mama da. Aber versuche auch sie zu fordern. Erinner sie ab und an daran, dass sie Mutter ist. Sie muss auch für Dich da sein. Du hast Deinen Vater verloren. Das ist hart! Auch Du hast anrecht auf Deine Gefühle.

Ja, dass ist eigentlich der Tipp den ich Dir jetzt geben möchte. Du weißt, dass ich diesen Punkt scheinbar verpasst habe... Erinner Deine Mutter daran, dass sie Deine Mutter ist. Das heißt nicht, dass Du Ihr nicht helfen sollst. Aber auch sie sollte in der Lage sein, Dich mit aufzufangen. Ich weiß ja auch wie es andersrum ist. Und die Last Trauer Papa auf den Schulter gepaart mit allem Aufgaben die er sonst übernommen hat für die Du jetzt einspringst das ist ein sehr hartes Päckchen.


Sandra
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Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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